Textdaten
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Autor: Johann Baptist von Alxinger
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Titel: Friedensfeyer 1779
Untertitel:
aus: Gedichte S. 67-71
Herausgeber: Friedrich Just Riedel
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1780
Verlag: Johann Jacob Gebauer
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Erscheinungsort: Halle
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Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[67]
Friedensfeyer 1779.


Der Engel Gottes kömmt, rings in den Wiederhallen
Ist seines Panzers Klang, um ihn
Zieht furchtbar Dunkel sich, die düstern Locken fallen
Ihm auf die Schulter hin.

5
     Ein flammend Rachschwerdt in der Rechten, in der Linken

Ein Donnerwetter, stürmet er,
Gesendet, daß durch ihn die Feinde Gottes sinken,
Durch alle Himmel her.

     So kam Theresens Sohn, nach lang verhaltnem Grimme,

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Als über Böhmens Feldern stand

Die schwarze Kriegeswolk’, und schon des Pflügers Stimme
Ob seiner Hütte Brand,

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     Und seiner Kinder Raub, und Plündrung seiner Scheunen

Laut jammernd sich erhub; ein Ru:

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So macht der Fürst sich auf, so eilet er den Seinen

Mit jeder Rettung zu.

     Und führt, erhabner Prinz! dein Bruder und dein Vater
Dich von dem hohen Kaiserhaus
Aufs Schlachtfeld, bildet dich zum künftigen Berather,

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Zum Helden Oestreichs aus.


     O singen will ich nicht den trüben Scheidungsmorgen!
Therese ließ euch von sich ziehn;
Zwar stürmten durch ihr Herz die endelosen Sorgen
Der Mutter, und der Herrscherin.

25
     Doch betete sie auf mit tröstlicher Geberde

Zu Gott, der Kriegesschaaren Gott:
„Der mich, da rings umher die Mächtigen der Erde
„Mit starkem Arm gedroht,

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     „Mit stärkrem hielt, du HErr wirst winken den Geschützen
30
„Den Weg, wo ihre Zelten stehn,

„Vorbey zu donnern, du durch deinen Engel schützen
„Die lieben Scheidenden!“

     Triumph! er schützte sie. Die königlichen Brüder,
Verwüstung zeichnet’ ihre Bahn

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Vordem, sie rauschten von den Bergen Böhmens nieder

Als wie ein Ozean:

     Ha! beide standen jetzt, und mühten sich zu wenden
Die ihnen drohende Gefahr,
Und selbst der graue Held both jetzt mit müden Händen

40
Zuerst den Oelzweig dar.


     Heil ihm, daß er ihn both, das Blut der Deutschen schonend!
Heil zwiefach dir, der du ihn nahmst
Mein Kaiser! Schön ist zwar, mit Palm’ und Lorbeer lohnend,
Der Weg, von dem du kamst:

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     Doch ach! er ist auch roth vom Blute, naß von Thränen,

Feucht von der Starken Todesschweiß;
Der Menschenschätzer kan sich nicht nach Kränzen sehnen
Erkauft um diesen Preiß.

     Gesegnet seyst du denn mit tausend Freudenzähren,

50
Gesegnet deiner Vaterstadt

Du Volkserhalter, der den Weg der blutgen Ehren
Gezwungen nur betrat!

     Gesegnet mit ihr Starken alle, du ein Sieger
Auch ohne Schlacht Held Laudon du!

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Dich ehret dein Monarch, dir jauchzen Oestreichs Krieger,

Und Friedrich selbsten zu.

     Und du voll Eigenglanz, o Haddik! der gedrungen
Einst mitten durch der Feinde Reyhn,
Und in der Königsstadt die Fackel hoch geschwungen,

60
Du rascher Lichtenstein,


[71]
     Der auch im Frieden sich zur Heldenarbeit stärket,

Auf dem der Geist des Oheims ruht!
Du weiser Lacy, der dem Blöden unbemerket
Im Stillen Wunder thut!

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     Und du des Ungars Führer, Führer des Kroaten

O Wurmser, dessen krummes Schwerdt
Der Todessense glich, und das nach grossen Thaten
Nun in die Scheide kehrt!

     Genießt, o ihr verdients, der Ruhe, die der Friede

70
Und Joseph und Theres’ euch beut:

Ihr dankt ja eurem Heldenmuth und Sinends Liede
Schon lang Unsterblichkeit.