Frauen- und Männersprache

Textdaten
<<< >>>
Autor: unbekannt
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Frauen- und Männersprache
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 1, S. 19–20
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
vgl. Frauen- und Männersprache, 1891, Heft 23
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[19] Frauen- und Männersprache. Eine der seltsamsten Sprachgewohnheiten hat sich bei dem menschenfressenden Stamme der Kariben ausgebildet, welche Indianer wir alle aus der Jugenderzählung „Robinson Crusoe“ kennen. Unter ihnen hatten die Frauen und die Männer eine besondere Sprache. Der ganze bekannte Wortreichthum der alten Karibensprache beträgt etwa 3000 Wörter. Vierhundert davon sind doppelt vorhanden, und die einen waren für die Männer, die anderen für die Weiber bestimmt. Wir können uns in diese Spracheigenthümlichkeit hineindenken, wenn wir z. B. annehmen, daß im Deutschen die Männer nur immer „Stuhl“ und „Käfig“, die Frauen aber immer nur „Sessel“ und „Bauer“ sagen dürften. So hieß z. B. der Stamm der Kariben selbst in der Männersprache „Kallinago“ und in der Frauensprache [20] „Kalliponan“. Bei andern Völkern giebt es wohl die Sitte, daß gewisse Wörter oder Namen von Frauen in Gegenwart von Männern nicht ausgesprochen werden dürfen, aber in dieser Zweitheilung der Sprache dürfte der Karibenstamm einzig in der Welt dagestanden haben.*