F. A. Grüner in Oederan, Kammgarnspinnerei

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Titel: F. A. Grüner in Oederan, Kammgarnspinnerei
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aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Erster Theil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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F. A. Grüner in Oederan,
Kammgarnspinnerei.


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F. A. Grüner in Oederan,
Kammgarnspinnerei.

Das großartige Emporblühen der sächsischen Textilindustrie beruht nicht zum geringsten Teile auf dem kräftigen Gedeihen der mechanischen Spinnereien. Hier werden die Garne hergestellt, aus denen später die Tuche gewebt werden sollen, und nur wenn der Faden gut und solide, kann das Gewebe dauerhaft und preiswert entstehen. Im Leben der Großindustrie greift ein Rad ins andere, keines darf stocken, alle müssen gleich gut funktionieren, wenn das große Ganze in gedeihlichem Gange bleiben soll. So hat auch das rührige und rastlose Schaffen und Streben der Spinnereien das Seinige dazu beigetragen, die sächsische Textilindustrie auf die hohe Stufe der Vollkommenheit zu heben, auf welcher wir sie heute erblicken. Neben den Webern haben auch die Spinner Teil an dem Ruhme, daß unsere einheimische Industrie überall siegreich auftritt auf dem Weltmarkte, und daß ihre Produkte keine Konkurrenz, auch diejenige der früher auf diesem Gebiete allein mächtigen Engländer, nicht mehr zu scheuen braucht.

Eine der besteingerichteten und rührigsten Spinnereien ist diejenige der Firma F. A. Grüner in Oederan, auf deren Geschichte und Thätigkeit wir nunmehr die Aufmerksamkeit des Lesers lenken möchten.

Die Firma wurde im Jahre 1865 von Herrn Friedrich Adolph Grüner gegründet, der das kräftig aufblühende Geschäft zweiundzwanzig Jahre hindurch unter Mithülfe seines Sohnes mit rastlosem Fleiß und großer Umsicht leitete. Als Herr Friedrich Adolph Grüner im Jahre 1887 verstarb, wurde die Firma zunächst im Erbe fortgeführt und ging dann im Jahre 1889 an den jetzigen Inhaber, Herrn Stadtrat Bruno Grüner, über, der seitdem das Geschäft in den alten, bewährten Traditionen des Begründers der Firma leitet und fortführt.

Im Jahre 1877 wurden die ersten Versuche zur Bunt- und Kunstspinnerei gemacht und bis zum Jahre 1887 nur auf ca. 600 Spindeln betrieben. In den letzten Jahren aber nahm diese Branche einen bedeutenden Aufschwung und wenn wir heute die Räume des Etablissements durchwandern, so tönt uns das Schwirren von 3800 Spindeln entgegen.

Natürlich wurden alle Fortschritte der Technik für das Geschäft nutzbar gemacht und ist heute die Fabrik mit neuesten und besten Maschinen ausgestattet.

Die Firma arbeitet mit Dampfmaschinen von ca. 40 Pferdekräften und beschäftigt gegenwärtig 50 Arbeiter. Erzeugt werden baumwollene Kunstgarne, Flammés in Kammgarn und Streichgarn, walkechte Baumwollenmelangen und Diamantschwarz. Das Rohmaterial, aus welchem die Fabrikate erzeugt werden, ist von vorzüglicher Qualität, und wird als solches feinste amerikanische Baumwolle, Kammgarn und Streichgarn verwendet. Die hauptsächlichsten Absatzgebiete des Fabrikates sind Deutschland und Oesterreich.

Wir können von der Firma F. A. Grüner nicht Abschied nehmen, ohne nochmals einen Blick auf die gesunde Entwickelung des Geschäfts zu werfen und dem derzeitigen Inhaber der Firma, dem Herrn Stadtrat Bruno Grüner, unsere vollste Anerkennung für die treffliche und in jeder Beziehung mustergiltige Leitung seines Etablissements auszusprechen.