Heinrich Hertz: Untersuchungen über die Ausbreitung der elektrischen Kraft
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Nachträgliche Anmerkungen.


schaft der Wand der Ton erlöschen, er wird wieder ansprechen in Wellenlänge Abstand, und in Wellenlänge Abstand wieder erlöschen. Bei sehr empfindlicher Einstellung, welche ich aber nicht jederzeit nach Willkür hervorbringen konnte, habe ich noch zweimaliges weiteres Ansprechen und Wiedererlöschen in je einer halben Wellenlänge Abstand beobachten können. Eine vollständige Erklärung der Erscheinung besitze ich nicht, offenbar hängt sie zusammen mit der andern Erscheinung, dass eine derartige Röhre verstummt, wenn man einem ihrer Ende einen Resonator nähert, welcher auf den gleichen Ton abgestimmt ist. Dieser letztere Versuch rührt – soviel ich weiss – von Prof. A. Christiani her. (Verhandl. d. phys. Gesellsch. zu Berlin, 15. Dec. 1882, am Schluss der Fortschritte der Physik, Bd. 36.)

     21) Zu No. 8. Seite 146.

     Diese Bemerkung bezieht sich auf die Versuche in Drähten, welche ich in der Zeit anstellte, als ich diese Arbeit niederschrieb. Es ist schon in der Einleitung bemerkt, dass sich die ausgesprochene Hoffnung nicht verwirklicht hat.

     22) Zu Nr. 9. Seite 151.

     Hier ist ein Vorzeichenfehler des Originals corrigirt, auf welchen Herr L. de la Rive mich aufmerksam machte.

     23) Zu No. 9. Seite 160.

     Diese Rechnung stützt sich auf die beobachtete Wellenlänge von 480 cm. Ist dieselbe unrichtig, so ist die Rechnung entsprechend abzuändern. Wegen des wahren Werthes der Dämpfung siehe Anmerkung 5.

     24) Zu No. 10. Seite 172.

     Durch die Versuche der folgenden Arbeit wird ziemlich deutlich erwiesen, dass bei schnellen Stromschwankungen die Veränderung von aussen her in den Draht eintritt. Dadurch ist wahrscheinlich gemacht, dass auch beim constanten Strom nicht, wie man bisher annahm, der Vorgang im Drahte die Ursache der Erscheinungen in seiner Nachbarschaft sei, sondern dass umgekehrt die Vorgänge in der Nachbarschaft des Drahtes die Ursachen für die Erscheinungen im Innern desselben abgeben.

     Dass die Vorgänge im Drahte mit einem continuirlichen Kreislauf materieller Theilchen oder eines ad hoc angenommenen Fluidums verbunden seien, ist eine Hypothese, welche durch unsere Versuche weder bewiesen, noch ausgeschlossen wird, sondern auf welche sich unsere Versuche gar nicht beziehen. Wir haben weder ein Recht, noch ist es unsere Absicht, diese Hypothese auf Grund der vorliegenden Versuche zu bekämpfen.

     25) Zu No. 11. Seite 189.

     Zu diesen Erscheinungen rechnet auch die Beobachtung, welche die Herren Hagenbach und Zehnder als Einwand gegen meine Deutung der Versuche anführen (Wied. Ann. 43. p. 611). Ich meine, dass das Licht sich gerade so verhalten wird, wie hier die elektrischen Wellen, man muss nur alle Dimensionen des Versuches sich in entsprechendem Maassstabe reducirt denken, nicht etwa nur die Länge der Wellen.