Heinrich Hertz: Untersuchungen über die Ausbreitung der elektrischen Kraft
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Nachträgliche Anmerkungen.


aus Täuschungen, welche durch die Reflexionen an Unregelmäßigkeiten der Umgebung veranlasst waren.

     18) Zu No. 8. Seite 140.

     Es ist zu beachten, dass die Bestimmung der Lage der magnetischen Kraft hier nur durch die Theorie ermöglicht ist. Aus den Versuchen lässt sich das Vorhandensein einer zweiten Art der Kraft neben der elektrischen Kraft nicht schliessen. Halten wir uns an die Versuche, so dürfen wir den Ausdruck „magnetische Kraft“ hier nur als eine kürzere Bezeichnung für eine gewisse Vertheilungsform der elektrischen Kraft auffassen. Dass diese magnetische Kraft Wirkungen hervorbringt, welche sich durch die elektrische Kraft nicht erklären lassen, wird erst in der No. 12 durch Versuche erhärtet werden, allerdings nur an den Wellen in Drähten.

     19) Zu No. 8. Seite 142.

     Die gemessene Wellenlänge beruht also wesentlich auf der Entfernung von B und C, also auf der Voraussetzung, dass C noch ganz genau gemessen sei. Nehmen wir an, dass die Lage von C schon durch die allgemeinen Verhältnisse des Raumes verschoben sei, so dürfen wir den ersten Knotenpunkt näher an die Wand legen und können bedeutend kleinere Werthe für die Wellenlänge erhalten. Freilich bieten die Versuche selbst gar keinen Anlass zu glauben, dass die Lage von C schon unsicher sei.

     20) Zu No. 8. Seite 145.

     Der Lloyd’sche Versuch bildet das optische Analogon zu denjenigen Versuchen, in welchen wir den primären Leiter allmählig von der Wand entfernten. Die Versuche der ersten Art, bei welchen wir den secundären Leiter von einer reflectirenden Wand entfernten, haben inzwischen ebenfalls ihr optisches Analogon gefunden in den schönen Versuchen, welche Herr O. Wiener veröffentlicht hat in der Abhandlung „Stehende Lichtwellen und die Schwingungsrichtung polarisirten Lichtes“. Wied. Ann. 40. p. 203.

     Was die akustischen Analogien anlangt, so finde ich, dass die Erscheinung, welche die Analogie zu den Versuchen erster Art bildet, schon vor vielen Jahren durch N. Savart entdeckt worden ist. (Siehe Pogg. Ann. 46. p. 458. 1839, auch eine Anzahl von Abhandlungen Seebecks in den folgenden Bänden.) Stellt man gegenüber einer ebenen Wand in 15–20 m Entfernung eine gleichmassig tönende Schallquelle auf, und horcht nun die Nähe der Wand ab, am besten mit Hülfe eines Resonators, so findet man den Ton anschwellend in gewissen Punkten, – den Bäuchen –, leise werdend in andern Punkten – den Knoten. Für die Versuche zweiter Art, bei welchen der primäre Leiter verschoben wurde, ist eine richtige Analogie schon im Text gegeben. Eine andere Analogie bietet der folgende, an sich nicht uninteressante Versuch. Man nehme eine Glasröhre von etwa 60 cm Länge und 2 cm Durchmesser und senke sie langsam über eine nicht allzu gross brennende Bunsenflamme. Bei einer gewissen Tiefe wird die Bunsenflamme gerade eben, aber noch mit Mühe beginnen, das Rohr zum kräftigen Tönen zu bringen. In dieser empfindlichen Lage verbinde man den Brenner und das Rohr fest mit einander. Nähert man nun das System einer festen Wand, so wird in unmittelbarer Nachbar-