Elektrische Kraft Hertz:270
Heinrich Hertz: Untersuchungen über die Ausbreitung der elektrischen Kraft | ||
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In besonderen Fällen vereinfacht sich der gewonnene Satz. Ist es möglich, einen einfach zusammenhängenden Raum abzugrenzen, welcher die bewegte Curve vollständig enthält und in welchem sich wahrer Magnetismus nicht findet, so ist es offenbar ohne Einfluss, ob die Hülfsfläche der Bewegung der materiellen Theile folgt oder eine von derselben unabhängige Verschiebung erleidet, wenn sie nur innerhalb jenes Raumes sich hält und von der Curve begrenzt bleibt. In diesem Falle dürfen wir einfacher und darum doch eindeutig aussagen: das Integral der elektrischen Kraft um die geschlossene Curve genommen sei gleich der mit multiplicirten Aenderungsgeschwindigkeit der Zahl von magnetischen Kraftlinien, welche von der Curve umfasst werden. Halten wir die gemachte Voraussetzung fest und ist obendrein trotz der Bewegung von die magnetische Polarisation in jedem festen Punkte des Raumes constant, so dürfen wir sagen, die in der Curve inducirte Kraft sei gleich der mit multiplicirten Zahl der im Raume ruhend gedachten magnetischen Kraftlinien, welche die Curve bei ihrer Bewegung in bestimmtem Sinne durchschneidet. Rühren die magnetischen Kräfte, unter deren Einfluss sich die Curve bewegt, einzig und allein von dem Einflusse des gleichförmigen Stromes in einer Strombahn her, so ist die Zahl der durchsetzenden Kraftlinien, wie wir sahen[1], gleich dem Product aus dem Neumann’schen Potential der Curven und aufeinander und der Stromstärke in In diesem Falle giebt also die mit multiplicirte Aenderung des genannten Productes auf die Zeiteinheit berechnet die in der Curve wirksame elektromotorische Kraft.
In der einen oder anderen Form enthalten diese Sätze alle bekannten sorgfältig untersuchten Fälle der Induction. Auch die Gesetze der unipolaren Induction lassen sich aus der allgemeinen Aussage leicht herleiten. Inductionserscheinungen in dreifach ausgedehnten Körpern sind nur in beschränktem Maasse quantitativ erforscht worden. Die Gleichungen, durch welche Jochmann[2] und andere den Umfang der gefundenen Thatsachen wiedergeben konnten, entstehen unmittelbar aus unseren