Heinrich Hertz: Untersuchungen über die Ausbreitung der elektrischen Kraft
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13. Ueber die Grundgleichungen der Elektrodynamik.


eine solche in den Ausläufern der Theorie ist. Denn die erregten mechanischen Kräfte sind von unserem Standpunkte aus eine secundäre Folgeerscheinung der elektromagnetischen Kräfte; wir könnten die Theorie der letzteren behandeln, ohne die ersteren auch nur zu erwähnen, wie wir denn auch alle übrigen minder wichtigen Folgeerscheinungen des elektromagnetischen Zustandes von der Besprechung ausgeschlossen haben.


B. Ableitung der Erscheinungen aus den Grundgleichungen.

     Wir theilen die durch unsere Gleichungen dargestellten Erscheinungen ein in statische, stationäre und dynamische. Damit eine Erscheinung zu den statischen oder stationären rechne, ist nöthig, dass sie keine Aenderungen der elektrischen und magnetischen Kräfte mit der Zeit bedinge, dass also die linken Seiten der Gleichungen (9a) und (9b) verschwinden. Damit eine Erscheinung weitergehend als eine statische bezeichnet werde, ist ausserdem nöthig, dass sie überhaupt nicht von Aenderungen in der Zeit begleitet werde, dass also insbesondere durch sie kein dauernder Energieumsatz in andere Formen bedingt werde. Hierfür ist die hinreichende und nothwendige Bedingung, dass auch die Grössen in den Gleichungen (9a) und (9b) verschwinden.


Statische Erscheinungen.

     Wenn in den Gleichungen (9a) und (9b) die linken Seiten und die verschwinden, so zerfällt das System in zwei voneinander unabhängige Systeme, von welchen das eine nur die elektrischen, das andere nur die magnetischen Kräfte enthält. Wir erhalten so zwei Gruppen von Problemen, von denen die eine als Elektrostatik, die andere als Lehre vom ruhenden Magnetismus bezeichnet zu werden pflegt.


13. Elektrostatik.

     Vom Auftreten der elektromotorischen Kräfte sehen wir in diesem Abschnitt ab, weil, wenn dieselben das Zustandekommen des statischen Zustandes überhaupt gestatten, ihre Wirkung zu schwach ist, um in den interessirenden Problemen in Betracht zu kommen. Hiernach müssen alsdann in den Leitern, woselbst die nicht verschwinden, die Kräfte verschwinden. In den Nichtleitern nehmen die Gleichungen (9a) die Form an: