Heinrich Hertz: Untersuchungen über die Ausbreitung der elektrischen Kraft
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12. Ueber die mechanischen Wirkungen elektrischer Drahtwellen.
(Wiedemanns Ann. 42, p. 407. 1891.)




     Die Untersuchung der mechanischen Kräfte, welche ein Leiter im Inneren eines elektrischen Wellenzuges erfährt, erschien mir wünschenswerth aus verschiedenen Gründen. Erstens können diese Kräfte ein Mittel zur quantitativen Untersuchung solcher Wellen abgeben, falls sie sich mit hinreichender Stärke und Regelmässigkeit zur Beobachtung bringen lassen. Bisher hat zu quantitativen Bestimmungen fast nur die Wärmewirkung der Wellen gedient, welche in den Händen der Herren Rubens und Ritter[1] vortreffliche Resultate gab, vor welcher aber die Beobachtung der mechanischen Kräfte in vielen Fällen den Vorzug grösserer Einfachheit besitzt. Zweitens erwartete ich in der Betrachtung der Art und Vertheilung der mechanischen Kräfte ein Mittel zu finden, um das Vorhandensein der magnetischen Kraft neben dem der elektrischen zu erweisen. In allen bisherigen Beobachtungen hat sich allein die elektrische Kraft offenbart[2] und da zur Nachweisung der magnetischen Kraft die gewöhnlichen Mittel versagen, so erschien es nicht uninteressant, ein neues Mittel auf seine Brauchbarkeit zu prüfen. Drittens endlich - und dies war der eigentliche Zweck meiner Untersuchung - hoffte ich, die Beobachtungen an Wellen im freien Luftraume


  1. H. Rubens u. R. Ritter, Wied. Ann. 40. p. 55. 1890.
  2. Wenn ich selber früher gelegentlich von der Beobachtung der Knoten der magnetischen Wellen gesprochen habe, so war diese Ausdrucksweise nur durch die Theorie gerechtfertigt, nicht durch die Versuche gefordert.