Heinrich Hertz: Untersuchungen über die Ausbreitung der elektrischen Kraft
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3. v. Bezolds Untersuchungen über die elektrische Entladung.


leitender Draht angewendet, ob er in einer straffgespannten Schleife hin und her oder im Bogen herumgeführt wurde. Mit Spiraldrähten habe ich jedoch noch nicht experimentirt.

     Bei der vollkommenen Neuheit der Erscheinung schien es mir nun interessant, das Verhalten des Drahtes D an verschiedenen Stellen zu untersuchen. Es wurde deshalb eine Aenderung getroffen, wie sie in Fig. 13 schematisch dargestellt ist. Auf
Fig. 13.
die Tafel werden die Zuleiter A, B, C aufgesetzt, welche durch zwei Drähte D und miteinander verbunden sind. Wählt man nun die Länge dieser Drähte so, dass bei C eine möglichst grosse, bei A hingegen eine möglichst kleine Figur entsteht, so wird die Figur bei B grösser als jene bei A und kleiner als jene bei C. Ist jedoch die Länge des Drahtes beträchtlicher, so nähern sich die Grössen der Figuren A und C der Gleichheit, während B bei richtiger Wahl des Verhältnisses D : ganz klein wird, ja sogar ganz verschwindet. Bei einer Schlagweite von 4,3 mm und den Längen waren die Figuren bei A und C gross, während bei B nur ganz kleine Sternchen erschienen.

     Hebt man irgend einen der Zuleiter von der Tafel ab, so werden dadurch die Figuren an den übrigen Zuleitern nicht im Geringsten geändert.

     Dieser Versuch lehrt die neue Thatsache kennen, dass die Verbindung des Zuleiters mit einem blind endenden Drahte hinreicht, um die Figur, welche am Zuleiter entsteht, ganz wesentlich zu verändern, beziehungsweise dieselbe zum Verschwinden zu bringen. Am belehrendsten wird das Experiment, wenn man nahe beim Zuleiter A ein zweites Funkenmikrometer f (Fig. 14) anbringt, dessen eine Kugel mit A verbunden ist, während die andere zu dem Drahte D führt. Stellt man