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Sonnabends, vor der Schule.

HErr! ich habe mich unterwunden mit dir zu reden, wiewohl ich Staub, Erde und Asche bin.

I. Stehe auf, HErr GOTT, erhebe deine Hand; vergiß der Elenden nicht. Du siehest ja, denn du schauest das Elend und Jammer, es stehet in deinen Händen; die Armen befehlens dir, du bist der Waisen Helfer. Das Verlangen der Elenden hörest du, HErr! ihr Herz ist gewiß, daß dein Ohr darauf merket.

II. Gelobet sey der HErr täglich: GOTT leget uns eine Last auf; aber er hilft uns auch, Sela. Wir haben einen GOTT der da hilft, und einen HErrn HErrn, der vom Tode rettet.

III. Des Vaters Huld mich heut anblick; des Sohnes Güte mich erquick: des heiligen Geistes Glanz und Schein, erleuchte meines Herzens Schrein. Mein Schöpfer steh mir kräftig bey, o mein Erlöser, bey mir sey; O Tröster werth, weich nicht von mir, mein Herz mit deinen Gaben zier.

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Nach der Schule.

I. HErr, lehre doch mich, daß es ein Ende mit mir haben muß, und mein Leben ein Ziel hat, und ich davon muß. Siehe, meine Tage sind einer [13] Hand breit bey dir, und mein Leben ist wie nichts vor dir. Wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben, Sela.

II. Wohl dem, des Hülfe der GOTT Jacob ist, des Hoffnung auf den HERRN seinen GOTT, stehet. Der Himmel, Erde, Meer: und alles, was drinnen ist, gemacht hat; der Glaube hält ewiglich. Der Recht schaffet denen, so Gewalt leiden: der die Hungrigen speiset. Der HERR löset die Gefangenen. Der HERR machet die Blinden sehend. Der HErr richtet auf, die niedergeschlagen sind. Der HErr liebet die Gerechten. Der HErr behütet die Fremdlinge und Waisen, und erhält die Wittwen: und kehret zurück den Weg der Gottlosen. Der HERR ist König ewiglich, dein GOTT, Zion, für und für Halleluja.

III. Ich habe manchen Tag in Eitelkeit vertrieben, du hast den Ueberschlag gemacht und aufgeschrieben, Ich stelle selber mir die schwere Rechnung für. Solt etwa meine Schuld wo angeschrieben stehen, da stehet GOttes Huld, die kann mir nicht entgehen: Dein rosinfarbnes Blut macht alle Rechnung gut. Soll meine Sünde, je, mir aufgeschrieben bleiben, so bitt ich, wollst du sie mit deinem Blute schreiben: Denn diese Schrift allein schreibt keine Schulden ein. Ich will mit dir, mein Hort! aufs neue mich verbinden, zu folgen deinem Wort, zu flieh’n den Wust der Sünden. Dein Geist mich stets regier, und mich zum guten führ.

Dies eine, guter JESU! flehet von deiner Treu mein armes Herz, daß, wenns aus Leichtsinn sich vergehet, und lieber neiget niederwärts, sie mich nicht lang so lasse bleiben, und so such in die Eng zu treiben, daß ich nicht völlig von dir weich, und so mißbrauche deine Gnade, daß meiner armen Seelen Schade, nicht werd unheilbarn Wunden gleich.

Der Name des HERRN sey gelobet und
gebenedeyet, von nun an, bis in
Ewigkeit. Amen.
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