Textdaten
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Titel: Eine deutsche Kriegssage
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aus: Die Gartenlaube, Heft 28, S. 447
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1866
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung: Sage vom „Kyffhäuser“ und dem „Birnbaum auf dem Walserfeld“
Blätter und Blüthen
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[447] Eine deutsche Kriegssage. Wenn die Kyffhäuser Sage ein Wiederaufleben der deutschen Reichsherrlichkeit mit dem Wiedererwachen des Kaisers Friedrich Barbarossa verbindet, so führt uns eine andere Sage, die von dem „Birnbaum auf dem Walserfeld“, auf ein speciell baierisches Kampfgebiet zu einer Art „jüngster Gerichts-Schlacht“ und zu einem so originellen, ja unheimlichen Schluß, daß es uns wohl geeignet erscheint, auf diese merkwürdige Sage hier aufmerksam zu machen. Sie lautet (nach Grimm): „Bei Salzburg auf dem sogenannten Walserfeld soll dermaleinst eine schreckliche Schlacht geschehen, wo Alles hinzulaufen und ein so furchtbares Blutbad sein wird, daß den Streitenden das Blut vom Fußboden in die Schuh rinnt. Da werden die bösen von den guten Menschen erschlagen werden. Auf diesem Walserfeld steht ein ausgedorrter Birnbaum zum Angedenken dieser letzten Schlacht, schon dreimal wurde er umgehauen, aber seine Wurzel schlug immer aus, daß er wiederum anfing zu grünen und ein vollkommener Baum ward. Viele Jahre bleibt er noch dürr stehen, wann er aber zu grünen anhebt, wird die gräuliche Schlacht bald eintreten, und wann er Früchte trägt, wird sie anheben. Dann wird der Baierfürst seinen Wappenschild daran aufhängen und Niemand wissen, was es zu bedeuten hat.“