Eine alte Frau geht
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Eine alte Frau geht
Eine alte Frau geht wie ein runder Turm
Durch die alte Hauptallee im Blättersturm.
Schwindet schon, indem sie keucht,
Wo um Ecken schwarze Nebel wehen.
Laute Stufen langsam aufwärts gehen,
Die vom trägen Treppenlichte feucht.
Niemand hilft, wie sie ins Zimmer tritt,
Ihr beim Ausziehn ihrer Jacke mit.
Schickt sich an mit schwerem Flügelschlagen,
Aufgehobene Kost von alten Tagen
Auf des Kochherds armes Rot zu tragen.
Bleibt mit ihrem Leib und sich allein.
Daß in ihr sich Söhne aufgebaut.
(Nun, sie freut sich ihrer Abendschuh’)
Was aus ihr kam, steht in andern Toren,
Sie vergaß den Schrei, wenn sie geboren,
Nickt ein Mann ihr freundlich „Mutter“ zu.
Aber Mensch, gedenke du in ihr,
Ungeheuer auf der Welt sind wir,
Da wir brachen in die Zeiten ein.
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Nahen Schatten mit gewaltigen Fängen
Die ins letzte uns zusammendrängen.
Diese Welt ist nicht die Welt allein.
Wenn die Greisin durch die Stube schleift,
Es vergeht ihr brüchiges Gesicht.
Ja sie fühlt sich wachsender in allem
Und beginnt auf ihre Knie zu fallen,
Wenn aus einem kleinen Lampenwallen,