Eine Anekdote aus dem heutigen Paris

Textdaten
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Titel: Eine Anekdote aus dem heutigen Paris
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 27, S. 400
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1858
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[400] Eine Anekdote aus dem heutigen Paris. Ein eben von da kommender Freund erzählt uns folgende verbürgte Anekdote aus der dortigen „guten Gesellschaft.“ Eine vornehme Dame, die eben im Begriff stand, ihre Tochter mit dem Fürsten von P. zu vermählen, sah sich kurz vor der Heirath zu folgenden Enthüllungen veranlaßt: „Ma chère enfant, bevor Du den wichtigsten Schritt Deines Lebens thust, habe ich Dir eine Mittheilung zu machen, deren längere Zurückhaltung meine Seele allzusehr beschweren würde. Meine Tochter – Du bist nicht das Kind Deines angeblichen Vaters, Du bist – die Tochter des Grafen M.!“ Die Tochter des Grafen M. verhüllt sich das Gesicht und ein tiefer Schmerz scheint ihre heiligsten Ueberzeugungen betroffen zu haben. Endlich bricht sie in die klagenden Worte aus: „O Mama, welch süße Täuschung, welch’ schöne Illusion zerstören Sie da in mir! … Ich – ich habe immer geglaubt, ich sei die Tochter (der Leser errathe einmal, was nun kommt!!) – – des Duc d’Orleans!“ … Wie bezeichnend, wie sehr bezeichnend ist diese Anekdote für eine Stadt, wo Alles – Alles „Crédit mobilier“ ist: auch die Liebe und die Ehe! –