Textdaten
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Autor:
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Titel: Ein verbesserter Regenschirm
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 43, S. 724
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[724] Ein verbesserter Regenschirm. Findige Köpfe suchen Alles zu verbessern; auch der Regenschirm, das altbewährte Ausrüstungsstück gegen die Unbilden der Witterung, konnte diesem Verbesserungseifer nicht entrinnen, und die Menschheit hat dabei nichts verloren. Wir besitzen jetzt dauerhaftere und zugleich leichtere und elegantere Regenschirme als unsere Vorfahren. Bis auf die jüngste Zeit haftete jedoch dem Regenschirm ein Mangel an, der von den Meisten nicht beachtet wurde. Um den Schirm zu öffnen und zu schließen, mußten die beiden Hände gebraucht werden. Wer mit Packeten, z. B. mit Novellenmanuskripten, schwer beladen in strömendem Regen nach Hause eilte, der weiß wohl, daß das Oeffnen des Schirmes unter Umständen eine recht unangenehme Aufgabe bildet; sie wird erst recht lästig, wenn zu dem Regenwetter noch ein starker Wind hinzutritt. Jetzt ist diese Kalamität dank der Erfindung eines Leipziger Schirmhändlers, Max Kremer, aus der Welt geschafft. Er konstruirt Regenschirme, welche mit einer Hand geöffnet und geschlossen werden können.

Am Griff und im Stock des Schirmes befindet sich ein Mechanismus, welcher das Oeffnen und Schließen durch Druck und Zug mit dem Daumen ermöglicht. Der Daumen giebt jedoch dabei nur die regulirende Kraft; eigentlich öffnet und schließt sich der Regenschirm durch die eigene Schwere des Stoffes. „Er ist ein aëronautisches Kunstwerk,“ sagte mir der Erfinder, als ich anfangs Zweifel gegen die Brauchbarkeit der Neuheit erhob. Und in der That, man lernt in kürzester Zeit mit diesem Regenschirm in Wind und Wetter laviren; eine rasche Senkung, und der Schirm ist aufgespannt; ein Druck auf den Knopf am Griff, und der Schirm schließt sich von selbst. Billiger als die gewöhnlichen Regenschirme ist dieses „aëronautische Kunstwerk“ allerdings nicht; für die Entlastung der linken Hand muß der Besitzer des „Selbstöffners“ etwa 2 Mark mehr bezahlen, als für einen gleich gut gearbeiteten Schirm alter Konstruktion. Er verträgt auch keine schlechtere Behandlung als andere Schirme; aber in einer ihn sorgsam hütenden Hand bewährt er sich ganz gut. *