Textdaten
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Autor:
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Titel: Ein neues Unterseeboot
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 9, S. 290–291
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[290] Ein neues Unterseeboot. (Mit dem untenstehenden Bilde.) Ein Amerikaner, Simon Lake in Baltimore, hat in letzterer Zeit ein Unterseeboot gebaut, das berufen erscheint, den Tauchern bei ihren schwierigen Arbeiten auf dem Meeresgrunde wesentliche Dienste zu leisten. Gilt es zum Beispiel, ein gesunkenes Schiff zu untersuchen oder dessen Ladung zu bergen, so kann diese Arbeit nach „Scientific American“ jetzt nur bei ruhigem Wetter ausgeführt werden; denn der Taucher muß durch Luftschläuche und Signalleinen mit einem Fahrzeug in Verbindung bleiben, das über ihm auf dem Wasserspiegel schwimmt. Wind und hoher Seegang erschweren diese Verbindung oder machen sie völlig unmöglich. Diese Uebelstände sollen nun durch das Lakesche Unterseeboot beseitigt werden.

Das Fahrzeug ist aus starken Eisenplatten gebaut und hat bei einer Länge von 11 m und einer Breite und Höhe von je 3 m die Gestalt einer Cigarre. Es ist so stark gebaut, daß es bis in die Tiefe von 50 m tauchen kann, und geräumig genug, um sechs Taucher mit ihrer Ausrüstung aufzunehmen. Sein Innenraum besteht aus drei Abteilungen. In der ersten befinden sich die Maschinen, welche das Schiff fortbewegen; die zweite mittlere dient der Mannschaft zum Aufenthalt; die dritte ist mit komprimierter Luft gefüllt und mit wasserdicht schließenden Thüren versehen, durch welche die Taucher auf dem Meeresgrunde das Boot verlassen oder in dasselbe wieder eintreten können. Am Kiel des Bootes befinden sich besondere Reservoire. Solange das Fahrzeug auf der Wasseroberfläche schwimmen soll, sind diese Behälter mit Luft gefüllt; soll es sinken, so wird in dieselben Wasser eingelassen: soll es aber wieder emportauchen, so wird mittels starker Luftpumpen das Wasser aus den Behältern herausgepreßt. Damit das Boot auf dem Meeresgrunde sich fortbewegen kann, ist es mit drei Rädern versehen.

Oben befindet sich ein kleiner Turm, von dem aus der Steuermann die Fahrt des Schiffes über dem Wasser kontrollieren kann; schließlich ist noch in den Wandungen des Bootes eine Anzahl von runden mit starken Glasscheiben versehenen Fenstern angebracht. Zur Beleuchtung des Innenraumes sowie des Meeresbodens dient elektrisches Licht. Die zum Leben nötige Luft kann auf zweifache Art der Mannschaft geliefert [291] werden. In geringen Tiefen wird sie dem Schiffe durch hohle Masten, die über die Wasseroberfläche reichen, zugeführt; in größeren Tiefen entnimmt man sie Behältern, die mit stark komprimierter Luft gefüllt und im Innenraum des Fahrzeuges aufgestellt sind. Mit dem Unterseeboot, das den Namen „Argonaut“ erhalten hat, wurde neuerdings eine Probefahrt angestellt. Die Taucher blieben mit ihrem Fahrzeug vier Stunden auf dem Meeresgrund, konnten dasselbe nach Belieben verlassen und ihre Arbeit verrichten. Unsere Abbildung zeigt uns den „Argonauten“ unter Wasser in der unmittelbaren Nähe eines Wracks.