Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Ein braves Frauenwort
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 11, S. 176
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1864
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[176] Ein braves Frauenwort. Dieses finden unsere Leser in dem Brief ausgesprochen, welcher die Gabe Nr. 9 der neuen auf den Altar des Vaterlandes niedergelegten Frauenschmucksachen begleitete, die wir in der letzten Nummer der Gartenlaube verzeichnet haben. „Ein Frauenschmuck,“ heißt es in jenem Briefe, „giebt mir den Muth, ebenfalls vor den Altar des Vaterlandes zu treten, und meine geringe Gabe darauf niederzulegen.“ Die Schreiberin bemerkt, daß sie den Kragen, dessen Auflage echter Batist, in den Mußestunden eines halben Jahres gefertigt und vom Beginn der Arbeit an für diesen Zweck bestimmt gehabt habe, und fährt dann fort: „Irre ich nicht, so wird die Broche das erste Glied einer Kette von ähnlichen Eingaben sein, denn die deutsche Frau fühlt wie der deutsche Mann … Nun erlauben Sie noch eine Bitte. Kennen Sie Niemand hier in Braunschweig, durch dessen Vermittelung wir zu gleichem Segen kommen könnten, wie die Leipziger durch Ludwig Würkert? … Für die Frauen, die nicht Zeit haben, sich selbst über die Zustande des Vaterlandes aufzuklären und ihren Patriotismus durch die Ereignisse der Gegenwart anzufeuern, sind solche Abende, wo sie zugleich Erholung und Belehrung finden, durchaus nothwendig. Ueberhaupt wird die deutsche Frau in dieser Hinsicht noch zu sehr vernachlässigt. Die Männer geben sich nicht die Aufgabe, ihren Kindern patriotische Mütter zu bilden, und leider bringen die Frauen diese Mitgift ihren Männern selten zu. Ihr Interesse wird von früh aus fast ausschließlich häuslichen Arbeiten zugewendet, und so vergessen sie nur zu oft ihre heiligste Pflicht, dem Vaterlande tüchtige und patriotische Söhne und Töchter zu erziehen. Die Männer müssen es dahin bringen, daß die Mütter keine schöneren Sprüche für ihre Kinder kennen, als: „An’s Vaterland, an’s theure, schließ Dich an, das halte fest mit Deinem ganzen Herzen!“ … „Alles für Gott und Vaterland!“ …“

Die Unterschrift dieses Briefes lautet: „Eine Ameise, die auch ihr Sandkorn bringt.“