1.
O Würtemberg du Edles Land /
Du Garten deß HERREN schöne!
GOtts Wort in dir ist wol bekandt /
Laut thuts darinn erthönen /
Die Kirchen dein
Seyn Rhein vnd fein /
Nach Christenlicher Arte /
Da wohnet GOTT /
Ohn allen Spott
Vnd sicht von seiner Wahrte.
2.
GOTT sicht von seiner Hut auff dich /
Vnd hat sein Wolgefallen /
Wann bey dir seyn Wort heyliglich
Thut allenthalb erschallen.
Die Klöster gut /
Hat er in Hut /
Sie sein Pflanzgärtlin kleine /
Darinn dein Kind
Auffzogen sind /
GOtts Wort zulernen reine.
3.
Darauß dein Fürst so lobesam /
Versorgt das gantze Lande /
Daß mögen GOttes Worte mit Wohn /
Habe nächst bey der Hande;
Ja an der Herren
Von dir begehren /
Auß deim Pflanzgärtlin reiche /
Gezogne Bäum /
So GOTT angnem /
Seyn Kirch bawen ohn schewe.
4.
Diß verdroß nur den Höllen-Hund /
Sampt sein München vnd Pfaffen:
Drumb machten sie ein starcken Bund /
Daß jhnen solt verschaffen
Das Weltlich Schwerdt /
Daß sie vnbschwert /
Möchten der Klöster einnemmen /
Vnd treiben auß
Den Wihrt deß Hauß /
Vnd das gantz Land beschemen.
5.
GOTT hat auch wegen deiner Sünd /
O Würtenberger Hause!
Verhängt / daß solche deine Feind
Zu dir kamen mit Grause /
Vnd namen dir
In all Refier
All Klöster ab nur schlechte.
Mit List manchfalt /
Vnd Kriegs-Gewalt /
Ohn Vrtheyl vnd ohn Rechte.
6.
Da warden die Pflanzgärtlin dein /
Verwüst von groben Säwen /
Das gantze Land sahe traurig drein /
That sich vor dem Ding schewen /
Die Jugend zart /
Vertriben ward /
Die Studia vergiengen /
Abgötterey
Ward triben frey /
Groß Noht vnd Layd anfienge.
7.
Die Vnterthanen jhrem Herren
Warden bald abgewendet /
Pfaffen vnd Münch thaten sich mehren /
Viel Kirchen wurden gschändet /
Das Weltlich Schwerdt /
Wie sie begehrt /
That sie in Vnrecht schützen /
Mit Trug vnd List /
Sie zu der Frist /
Thaten jhr Sach auffmutzen.
8.
Das Gut / so man solt wenden thun /
GOtts Wort zulehren eben:
Daß wandten sie ans schlemmen nun /
Vnd zu Gottlosem Leben.
Die Fürsten gut /
Verlohren den Muht /
Sie kündten nimmer helffen /
Das Land war zag /
Bey Nacht vnd Tag /
That nur schreyen vnd gelffen.
9.
Das Gschrey hört vnser GOTT vnd HERR /
Durch Christum seinen Sohne /
Ein Heyland hat er geschickt her /
Ein König groß mit Wohne /
Der ist Sieghafft
Durch GOttes Krafft /
Der kan die Pfaffen schrecken /
Er hat mit Macht
Gstürtzt jhren Pracht /
Er kan jhren Raht auffdecken.
10.
Wann dieser König sich nur regt /
Vnd ist doch weit von dannen /
Die Forcht der Pfaffen Hertzen schlegt /
Sie bleiben nicht bey Handen.
Ehe man sie jagt /
Vnd sie anklagt /
Fliehen sie vor mit Schmertzen;
Dann sie anklagt /
Vnd hinauß jagt /
Ihr böß Gwissen im Hertzen.
11.
Sie geben zuerkennen wol /
Was sie für ein Lehr haben /
Weil sie darbey halten zumal
Wie ein verfauhlter Faden.
Was nutzt ein Hirt /
Fauhl vnd verjirzet /
Der der Schaff dem Wolff thut lassen /
Vnd fleucht darvon /
So bald er kan?
Er nutzt so viel als Pfaffen.
12.
Wann sie doch nur jhr gringe Ehr /
Theten ein wenig betrachten /
Vnd hielten auff Redlichkeit mehr /
Theten deß Rechten achten.
Vnd flohen all /
In solchem Fall /
Daß sie nicht erst Dieb wurden /
Vnd lassen so /
Hindersich da /
Ein Schandmahl jhrem Orden.
13.
Das sicht man an Blauwbeyren wol /
Im selben Kloster Alte /
Welchs auch war solcher Säwen vol /
Die sich han vbel ghalten /
Sie wolten bald /
Trutzen mit Gwalt /
Daß gantz Fürstliche Ampte;
Aber zu Frist /
Vergangen ist /
Ihr Zorn so vnverschampte.
14.
Dann da sie hörten newe Mehr /
Das Schwedisch Volck solt kommen
Vnd reformiren ohn beschwer /
All Klöster / so eingnommen /
Solch Volck auch weit /
Noch von jhn leit;
Noch wolten sie nicht trawen.
Weit von der Gfahr /
Beigt keim kein Haar /
Zur Flucht thaten sie schawen.
15.
Niemandt hat sie getrieben auß /
Niemandt that jhnen Schaden /
Es traumbt jhn nur von einem Strauß /
Kein Noht that sie beladen
Doch sie geschwind /
Gleich wie der Wind
Sich machten auß den Strassen /
Da sicht man wie
Die Marter sie
Vmb Christi willen hassen.
16.
Den 16. Hornung gschwind /
Thaten sie die Letz trincken;
Voll vnd toll war das München Gsind
Die Becher theten sincken.
Sie rüsten sich
Subtil heimlich /
Wol zu der Flucht gar eben;
In der Mittnacht
Die Flucht anfacht /
Sie thun ein weiten geben.
17.
Viel Nacht-Eylen vnd Harpien
Thaten sie nauß belaiten /
Die Vögel seyn jhn angenehm /
Mit jhn thaten sie reiten
Doch das nicht leer
Daß München Heer /
Außzoge / thatens rauben /
Das Kloster auß /
Ohn allen Grauß /
Vnd als sauber auffklauben.
18.
Alles was man fortbringen kondt /
Thaten sie gar mit nemmen /
Gold / Gelt / vnnd alles zu der Stund
Raubtens ohn alles schemmen /
Die Ställ sein bloß /
Manglen der Roß /
Die Kelch sein auch entwichen /
Sie sein mit Schand
Gantz auß dem Land /
Zur hind’rn Thür außgwichen.
19.
Wann einer gnug zustehlen hat /
An Gelt vnd andern Sachen /
Vnd doch ohne Schew mit Schad
Thut sich an Kirchen machen /
Stilt die Kelch gut /
Mit frechem Muht /
Der ist ein Dieb gebohren;
Sieh wer da seyn /
Diese Münch fein /
Kelch-Dieb weit ausserkohren.
20.
Daß du doch jhr verstohlen Hertz /
Möchtest besser ersehen /
So höre doch ohn allen Schertz /
Was noch mehr ist geschehen.
Ein Altes Glaß /
Im Kloster was /
Wol ettlich hundert Jahre:
Deß theuren Fuß /
Von Silber groß
Raubten sie weg fürwahre.
21.
O liebes Würtenberger Land!
Diß Volck lern wol erkennen /
Da sie diß Hauß auffgeben hand /
Vnd thaten darvon rennen /
Da thut gar bald
Billicher Gstalt /
Ins Fürsten thewren Namen /
Der Ober-Vogt
Durch Gnad von GOTT /
Diß Klösterlen einnemmen.
22.
Er führt hinein Ehrliche Leut /
Vnd ließ bald inventiren;
Da bsah man alles nach vnd weit /
Was war der Münch hausieren.
Da bald erschein /
Der losen Schwein /
Gottlos vnd böß beginnen.
Da alles war /
Verderbet gar /
Vber all vnser sinnen.
23.
Die alte gmalte Fenster schön /
Waren gantz eingeschlagen /
All Tisch vnd Bänck / Stül groß vnd klein /
Lagen auff einem Schragen;
Bethladen gut /
Münchisches Blut /
Hat außeinander grissen
Sie brochen ein
Den Brunn von Stein /
Vnd haben als beschissen.
24.
Viel Bäum haben sie ghawen ab /
So lieblich Früchten gaben /
Sie hatten jhre Frewd darab /
Vnd thut jhr Hertz erlaben /
Wann sie nur viel
Schaden in Eyl /
Kündten zu letzt zufügen;
Als vmb vnd vmb /
In einer Summ /
That obeinander ligen.
25.
Nichts fand man als noch ettlich Korn
Vnd Wein im Kloster Keller;
Hettens können mit glimpff außlehren /
In ihr Münchs-Kutten selber /
Der Wein wer auß /
In die Rappaus /
Doch jeder vor der Fluchte /
Von Alt vnd Jung /
Doppelt Ladung
Zu sich nam / vnds Loch suchte.
26.
Es ist nicht gar zusprechen auß /
Was diese Münch vnbsonnen /
In dem Kloster gmacht für ein Grauß
Ehe sie darvon gesprungen.
Ihr Geist dißmal /
Sich in dem Fahl /
Hat vnfehlbar angeben /
Daß er nicht ist
Vom HErren Christ /
Sonder vom Teuffel eben.
27.
Niemandt hette für sich erkendt /
Das Münch da gwesen weren;
Jeder hett nur Crabaten gnendt /
Die gmacht solch groß beschweren.
Aber diß Gsind /
Sich also findt /
Daß man sie muß ansehen /
Für böses Kraut
Den München Haut
Darff sich als vnderstehen.
28.
Da sicht man jhr Demühtigkeit /
Ihr Andacht vnd jhr beten /
Ihrn Glauben vnd jhr Redlichkeit /
Wol hie an diesen Stetten.
Da sie zu lang
Von jhrem Anfang
Die Klöster einbesessen /
O liebes Land
Du würst zuhand
Der Münch nicht mehr vergessen.
29.
Es frewet sich das Fürstlich Hauß /
Daß die Vögel hinflogen:
GOtt der HErr säubert das Land auß /
Von dem Volck so verlogen.
Das Ayd vnd Trew /
Ohn allen Schew /
Thut niemandt redlich halten /
Sonder mit List /
Begehrt zur Frist /
Aller Welt Gut verwalten.
30.
Die Nacht-Eylen jhn das Gelait
Haben zu Land außgeben;
Dann solch Schälcken zur Flucht bereit
Solch Gsellschafft gebührt eben.
Da aber fein /
Bey Sonnen-Schein
Der Ober-Vogt ist kommen /
Zeucht vor jhr her
Ein Storck von fer:
Vnd hat sein Nest eingnommen.
31.
Da ware lustig jederman /
Daß es nun darzu kommen;
Zu GOTT ein Dancksagung gieng an /
Daß er die Gäst hingnommen /
O GOTT behüt /
Diß Land in Güt /
Vor dem losen Gesinde /
Daß diese Rott /
Mit solchem Spott /
Kein Statt mehr drinnen finde!
32.
O Frommer König Lobesam /
Auß Schweden Hochgebohren!
Dir dancken wir mit Frewd vnd Wohn /
Durch dich sich hat verlohren.
Der Pfaffen Schar /
Auß dem Land gar /
Wann dich nicht GOtt gesändet /
So weren sie /
Noch alle hie /
Vnd vnser Noht nicht gewendet.
33.
Drumb dir O Königlich Wunniglich!
Sey diß zu Danck gesungen /
GOTT bhüte dich Barmhertziglich /
In dem Lob thewr errungen.
Daß du durch GOTT /
Vns auß der Noht /
Vnd das Teutschland gerissen.
Ihr Christen Frumb /
Seidt vmb vnd vmb /
Für jhn zbetten geflissen!
ENDE.