Textdaten
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Titel: Ein Buch gegen Zahnweh
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aus: Die Gartenlaube, Heft 52, S. 880
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[880] Ein Buch gegen Zahnweh. Das Zahnweh ist schlimm, das wissen wir Alle und unterschreiben ohne Zaudern des Dichters Worte:

„Denn noch bis heut’ gab’s keinen Philosophen,
Der mit Geduld das Zahnweh konnt’ ertragen.“

Mittel gegen dasselbe sind sehr gesucht, und namentlich die Geheimmittelschwindler bieten recht viele und schädliche an, wobei sie trotzdem glänzende Geschäfte machen. Ich glaube allen Leidensgenossen ein besseres Mittel empfehlen zu können: ein Büchlein, das eben auf meinem Tische liegt. Es ist kein spannender Roman, in dessen Lektüre man sich derart vertiefen kann, daß man selbst die Zahnschmerzen auf kurze Zeit vergißt; eine solche betäubende Wirkung übt das Büchlein nicht, wohl aber eine aufklärende, indem es uns lehrt, wie wir die Zähne gesund erhalten und der beginnenden Verderbniß derselben Einhalt gebieten können. „Anleitung zur Pflege der Zähne und des Mundes“ (Leipzig, Ernst Keil’s Nachfolger) lautet dessen Titel und der Verfasser ist Dr. Wilhelm Süersen sen., Geheimer Hofrath und Hofzahnarzt in Berlin, der aus den früheren Jahrgängen der „Gartenlaube“ unseren Lesern wohlbekannt ist. Das äußerst nützliche Büchlein hat schon viel Ehren erfahren. Gleich bei seiner Geburt gab ihm der „Centralverein deutscher Zahnärzte“ das beste Zeugniß auf den Weg, indem er es als „gekrönte Preisschrift“ herausgab. Es wurde, so viel wir wissen, bis jetzt in zehn fremde Sprachen übersetzt, und soeben erlebt das deutsche Original auch die zehnte, neu durchgesehene Auflage. Ein volksthümliches Buch, welches derart eingeführt ist, braucht man nicht zu empfehlen; man bringt es nur in Erinnerung. Es hat Nutzen gestiftet und wird weiter nützen. Ein findiger Amerikaner hat einmal prophezeit, daß in dreitausend Jahren die Menschen nicht etwa zu den „zahnarmen“, sondern gar zu den „zahnlosen“ Geschöpfen zählen würden. Solche Befürchtungen konnte man in grauer Vorzeit hegen, wo die Zahnärzte sich nur auf das Reißen der Zähne verstanden; jetzt aber, wo die wissenschaftlich fortgeschrittene Zahnheilkunde die Zähne zu erhalten weiß und durch treffliche populäre Darstellung zum allgemeinen Gut wird, brauchen wir nicht besorgt zu sein: die Menschheit wird auch fernerhin bissig bleiben, wie sie es seit jeher gewesen. *