Ein Abschied
EIN ABSCHIED
Einst war das Wort von Tod und Untergang
Euch nur die Form für letzten Überschwang –
Einst war das Wort, daß nichts mehr bliebe
Euch nur der Lockruf letzter Liebe.
Ihr habt zu früh den Becher ausgetrunken –
Dem Genius eurer Herzen sinkt die rote Fackel
Und eurer Liebe heil’ges Tabernakel.
Liegt euch zertrümmert an der Erde.
Ist nun geschehn. Die Abendschatten schreiten
Über den Park – des letzten Tags Entgleiten.
Stumm seid ihr, während euer Herz zerbricht
Und euer Mund sinnlose Worte spricht.
Und eure Seele weint um euren jungen Tod.
Ihr geht, und eure Lippen schließt die Scham –
Ihr geht und wißt kaum, waß euch alles nahm.
Ihr geht und wißt, ihr werdet weiterleben
Ihr geht – und dort, wo euch die erste Stunde,
Und auch die letzte nun verschloß die Munde,
Da klingt das Wort, das ihr jetzt nicht mehr fandet,
Das Wort, das eure Seele einst umbrandet:
Die letzte Form von jungem Überschwang –
Es ist das Wort, daß nichts mehr bliebe,
Der alte Lockruf letzter Liebe.
Die Zeit durchtönt es und die Ewigkeit,
Das alte Wort vom letzten Lieben:
Es ist kein Rest von uns geblieben