Ein „Charakterkopf“ von der Frankfurter Ausstellung
Ein „Charakterkopf“ von der Frankfurter Ausstellung. Er ist ein wenig anders, dieser altbayerische Charakterkopf, als diejenigen, welche wir sonst schön auf Leinwand verewigt in den Ausstellungen treffen; er ist derber, ursprünglicher, kurz „naturalistischer“. Dafür steht er aber auch im Dienst der Elektricität und schmückt nicht etwa die langen Wände irgend eines dumpfen Gemäldesaals, sondern erhebt sich in vollem „Freilicht“ mitten in der Frankfurter elektrotechnischen Ausstellung, auf der Terrasse des „Bürgerbräu“, umgeben von frischem lebendigen Grün. Sein Kopf ist hohl, das kommt aber auch bei anderen Leuten vor – allein dennoch spendet er Licht in der Dunkelheit ringsum und weiß anziehend zu beleuchten – das kann man nicht von allen Köpfen mit dieser Eigenschaft sagen. Nur geht das Licht leider nicht bloß von den blitzenden Augen aus, sondern noch mehr von der Nasenspitze, was auf eine bedenkliche Verwandtschaft zwischen dem Illuminieren und dem Illuminiertsein hinweist und andeutet, daß zu einem Charakterkopf gelegentlich auch ein Charakterzopf gehören kann. Doch – werfen wir keinen Stein auf den Edlen, wir könnten sonst die elektrische Lampe zerstören, die in der Höhlung des Kopfes angebracht ist und durch Oeffnungen an den Augen und an der Nasenspitze ihre Strahlen ausschickt.