Textdaten
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Autor: Hans Bötticher
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Titel: Durchmarsch
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 53
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1910
Verlag: Hans Sachs-Verlag Schmidt-Bertsch & Haist
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Erscheinungsort: München, Leipzig
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Quelle: Commons
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[53]
Durchmarsch


Ich war, durch fernes Rollen erwacht,
Hinuntergeeilt. Das war eine Nacht!
Wie ein Unwetter zog es auf.
Ein polternder Hauf,

5
Mit rohem Tritt eine dröhnende Masse,

Unheimliche Schatten, wackelnde Lichter.
Kanonenräder rasselten über die Gasse.
Menschen – Rosse – Reiter – fremde Gesichter,
Klappernd und klirrend, verworren, verwirrend,

10
Ein Hin und Her von unverständlichen Rufen.

Pfützen spritzten unter den hastenden Hufen,
Klappernde Eisen, Messinggefunkel,
Helmbüsche, Spitzen, flatternd und blinkend;
In dunstiger Wolke nach Schweiß und Leder stinkend,

15
So zog es vorbei und verschwand langsam im Dunkel.

Bis die Ferne das letzte Rollen verschwieg
Und ich lauschte und bebte: – Krieg!

Da stand noch ein Mann in der stillen Nacht.
Der hat gelacht.

20
Ich sah ihn nicht lauschen und beben.

Er sprach irgend ein leeres Wort.
Ich hab ihm nicht Antwort gegeben.
Ich schlich mich fort
Und dachte nur:

25
Erbärmliche Kreatur!