Du warst ein blondes Jungfräulein, so artig
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6.
Du warst ein blondes Jungfräulein, so artig,
So niedlich und so kühl – vergebens harrt’ ich
Der Stunde, wo dein Herze sich erschlösse,
Und sich daraus Begeisterung ergösse –
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Begeisterung für jene hohen Dinge,Die zwar Verstand und Prosa achten g’ringe,
Für die jedoch die Edlen, Schönen, Guten
Auf dieser Erde schwärmen, leiden, bluten.
Am Strand des Rheins, wo Rebenhügel ragen,
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Ergingen wir uns einst in Sommertagen.Die Sonne lachte; aus den liebevollen
Kelchen der Blumen Wohlgerüche quollen.
Die Purpurnelken und die Rosen sandten
Uns rothe Küsse, die wie Flammen brannten.
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Im kümmerlichsten Gänseblümchen schienEin ideales Leben aufzublühn.
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Du aber gingest ruhig neben mir,
Im weißen Atlaskleid, voll Zucht und Zier,
Als wie ein Mädchenbild gemalt von Netscher;
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Ein Herzchen im Corset wie’n kleiner Gletscher.