Du gabst, als ich vor’m Jahr dich wiederblickte

« In stiller, wehmuthweicher Abendstunde Buch der Lieder (1827) Hüt’ dich, mein Freund, vor grimmen Teufelsfratzen »
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Textdaten
Autor: Heinrich Heine
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Titel: Du gabst, als ich vor’m Jahr dich wiederblickte
Untertitel:
aus: Buch der Lieder, Junge Leiden, Sonette, S. 100
Herausgeber:
Auflage: 1
Entstehungsdatum: 1817–1821
Erscheinungsdatum: 1827
Verlag: Hoffmann und Campe
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Erscheinungsort: Hamburg
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans der Ausgabe 1827 auf den Commons
Kurzbeschreibung:
Dies ist das sechste von neun Gedichten, für das die Widmung „Fresko-Sonette an Christian S.“ gilt.
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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VI.

„Du gabst, als ich vor’m Jahr dich wiederblickte,
     Mir keinen Kuß in jener Willkommstund’.“
     So sprach ich, und der Liebsten rother Mund
     Den schönsten Kuß auf meine Lippen drückte.

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Und lächelnd süß ein Myrthenreis sie pflückte

     Vom Myrthenstrauche, der am Fenster stund:
     „Nimm hin, und pflanz’ dies Reis in frischen Grund,
     Und stell’ ein Glas darauf,“ sprach sie und nickte. –
Schon lang ist’s her. Es starb das Reis im Topf’.

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     Sie selbst hab’ ich seit Jahren nicht gesehn;

     Doch brennt der Kuß mir immer noch im Kopf’.
Und aus der Ferne trieb’s mich jüngst zum Ort,
     Wo Liebchen wohnt. Vor’m Hause blieb ich stehn
     Die ganze Nacht, ging erst am Morgen fort.