Du, oder Keine!
Keiner hat für dich geworben,
Nicht der Vater, noch die Mutter –
Nur der Lerche Morgentriller,
Den sie jubelt’ in die Mailuft,
Drin ich tränkte meinen Rappen,
Nur die leichtbeschwingte Taube,
Nur der Weg zu deiner Hütte,
Nur des Hirtenknaben Flöte,
Nur der Wind im Tann und Röhricht
Rief mir zu: Du, oder Keine!
Keiner hat für dich geworben,
Nicht der Vetter, noch die Muhme –
Nur das Sehnen, das im Herzen
Wuchert wie im Feld das Unkraut,
Nur die taubenetzte Matte,
Drüber nachts die Nebel wallen,
Die verglimmt im Niedergange,
Einen Abend, wie den andern,
Still mir folgend auf dem Fuße,
Rief mir zu: Du, oder Keine!
Nicht die Nachbarn, noch die Freunde –
Nur des Mondlichts Silberschimmer
Und der Sterne Goldgeflimmer;
Keiner hat mir zugeredet,
Noch von dir gebracht mir Kunde –
Nur die nächtlich stille Stunde,
Stand ich unter deinem Fenster,
Bis der Morgentau mich netzte
Trug zu mir manch liebes Wörtchen,
Rief mir zu: Du, oder Keine!