Die volta-elektrische Metallbürste

Textdaten
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Autor: Paul Niemeyer
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Titel: Die volta-elektrische Metallbürste
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 40, S. 640
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1861
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[640] Die volta-elektrische Metallbürste von Imme, welche neuerdings mit großem Aufwande in allen Zeitungen annoncirt wird, ist nur eine neue veränderte Auflage der Goldbergerschen Rheumatismusapparate; letztere sind in ihrer Unwirksamkeit längst erkannt, und Verf. muß nach genauer Prüfung auch der Imme'schen Bürste dieses Schicksal prophezeien; da es sich um die Ausgabe von vier Thalern dabei handelt, so scheint es angemessen, leichtgläubige Käufer schon jetzt darauf aufmerksam zu machen.

Die Bürste wird zwar von einem promovirten Arzte, der sich „Ehrenmitglied“ verschiedener imaginärer „Akademieen“ nennt, empfohlen, aber diese scheinbare Wissenschaftlichkeit ist nur ein wenig dauerhafter Firniß, durch welchen einem ganz gewöhnlichen Humbug ein reputirliches Aeußere ertheilt werden soll. Die Bürste stellt allerdings mit einem volta-elektrischen Doppelelemente in Verbindung, welches in der That die Multiplicatornadel um ein Geringes ablenkt, und hieraus legen die Erfinder das größte Gewicht; es ist aber nicht daran zu denken, daß ein so schwacher Grad von Galvanismus auf den Menschen durch das Medium der Oberhaut auch nur die oberflächlichste Wirkung ausübt; dies thut der Galvanismus erst dann, wenn einige Dutzend solcher Elemente zusammengefügt werden, wie Verf. durch eigene Experimente festgestellt hat, ohne diese Einwirkung selbst dann noch als medicinisch verwendbar gefunden zu haben. Die elektrische Wirkung dieses Fabrikates ist demnach eine rein illusorische, seine wahre Wirksamkeit beschränkt sich auf die des mechanischen Frottirens, und dieses ist weder etwas Neues noch etwas so Kostspieliges. Es ist diese „Erfindung“ eine Ausgeburt der oberflächlichsten physicalischen Anschauungsweise und des unwürdigsten Mißbrauchs der Wissenschaft

Dr. P. Niemeyer.