Die untreue Braut (Erk, Variante 3)
die liebt zwei Burschen schon;
der Eine war ein Schäfer,
der Andr ein Kaufmannssohn.
wen sie wol nehmen sollt?
„Laß du den Schäfer laufen
und nimm den Kaufmannssohn!“
als er Abschied von ihr nahm.
‚‚‚Der Teufel wird dich holen
an deinem Hochzeitstag!‘‘‘
da gieng die Hochzeit an;
da kam ein Herr geritten
und setzt sich obenan.
ein gut Glas rothen Wein?“
‚‚‚Ich will ja nichts begehren
als tanzen mit der Braut.‘‘‘
zum Fenster flog er naus;
er riß ihr gleich die Augen,
die Zunge aus dem Hals.
da stand ein Feigenbaum;
da hat er sie zerrissen
mit seinen feurigen Zähn.
3, 1. Der Schäfer thät sich verfluchen, abscheulich von Gewalt. ‚‚‚Der Teufel soll dich holen an deinem Hochzeitstanz!‘‘‘ – 5, 1. Was darf man dem Herrn einschenken? ein Glas mit rothem Wein? – 6, 3. ihr Haar warn ausgerissen, ihr Zung war Feuerflamm. – 8. Ihr Jungfern und Junggesellen, nehmt euch ein Beispiel dran! thut euch mit Keinem versprechen, wenn ihrs nicht halten könnt.