Die sociale und politische Stellung der Deutschen in den Vereinigten Staaten:Seite 43

Die sociale und politische Stellung der Deutschen in den Vereinigten Staaten
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liebte, so auch Hesing, indem er sie selbst innerhalb der richtigen Grenzen dadurch hielt, dass er auf die Leitung des demokratischen Organs einen bestimmenden und dauernden Einfluss sich zu verschaffen wusste. In neuester Zeit hat er einer politischen Arbeiterbewegung, die ihm seine archime­dischen Kreise zu stören droht, mit dem Manöver des römi­schen Senats zu begegnen gesucht, welcher bekannt­lich einen der Gracchen dadurch unpopulär beim Volk machte, dass er ihm einen noch weiter gehenden Tribunen gegenüberstellte, der dem Volke noch weit mehr Aecker versprechen musste, als Gracchus, ein Versprechen, das na­türlich nicht gehalten wurde. Der moderne Tribun ist die Zeitung, und so stellt denn unser moderner Cäsar (so lesen wir wenigstens in der Chicago Tribune) dem socialdemokratischen „Vorboten“ seinen nicht weniger warm für das Volk empfindenden „Arbeiterfreund“ entgegen, dem er natürlich jeden Augenblick das Zauberwort „In die Ecke, Besen, Besen, Seid’s gewesen“, mit Meisterwirkung zurufen kann.

     So fatal die oben erwähnte Allianz auch sonst sein mag, so hat sie doch das Gute, dass nicht allein die Sonntags­gesetze, soweit das Offenhalten von Wirthschaften betroffen, beseitigt sind, sondern dass jene blinde Parteifolge gründlich erschüttert ist, welche bis dahin das Aufkommen einer neuen und wirklichen Reformpartei verhinderte.

     St. Louis und sein Deutschthum bildet in mehr als einer Beziehung einen Gegensatz zu Chicago und seinen 100,000 Deutschen. Zunächst haben die Deutschen in (dem älteren) St. Louis weit früher Fuss gefasst als in dem erst 1837 mit 4179 Einwohnern zur Stadt (city) gewordenen Chicago.