Die sieben Schwestern (Simrock)

Textdaten
Autor: Karl Simrock
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Titel: Die sieben Schwestern
Untertitel:
aus: Rheinsagen aus dem Munde des Volks und deutscher Dichter, 2. Auflage S. 218–219
Herausgeber:
Auflage: 2. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1837
Verlag: Eduard Weber
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Erscheinungsort: Bonn
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google = Commons
Kurzbeschreibung: Bekannte Rheinsage aus Oberwesel, Deutung der „Sieben Jungfrauen“ im Rhein
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[218] 68. Die sieben Schwestern.

Die sieben Schwestern! habt Acht, habt Acht!
Wir könnten scheitern, da würdens acht.

Sie trieben immer mit Liebe Spott,
Die Felsenherzen; das rächte Gott.

5
Dort über Wesel, wo Schönberg ragt,

Da haben sie manchen Verliebten geplagt.

Erst angezogen, verlacht hernach
Und heimgesendet mit Hohn und Schmach.

Hier sind sie versunken dafür im Rhein,

10
In Fels verwandelt und harten Stein.


Und wenn ein Schifflein vorüber fährt,
Das sei mit Spröden nur nicht beschwert.

Die niemals liebte, sie muß herbei,
Daß bei den sieben die achte sei.

15
Ist eine Spröde hier auf dem Schiff,

So wirds zerschellen am Felsenriff.

„Wir dreie hätten nicht Schuld daran,
Denn wir sind Frauen und lieben den Mann.“

Das wollen wir hoffen, und wär es nicht wahr,

20
Wir Alle schwebten in großer Gefahr.


„So bin ich eine verlobte Braut,
Die nie verlangend nach andern schaut.“

Das wollen wir hoffen, und wär es nicht wahr,
Wir Alle schwebten in großer Gefahr.

25
[219] „Ich bin noch ledig, doch will ich gestehn,

Daß ich den und jenen nicht ungern gesehn.“

Das wollen wir hoffen, und wär es nicht wahr,
Wir Alle schwebten in großer Gefahr.

„Mir alten Jungfer spricht Niemand Trost,

30
Doch dieses Hündchen mir freundlich kost.“


Das wollen wir hoffen, und wär es nicht wahr,
Wir Alle schwebten in großer Gefahr.

               Zwölfjährige.

„Daß ihr nicht jämmerlich ertrinken müßt,

35
Hab ich heimlich des Nachbars Gottfriedchen geküßt.“


Das wollen wir hoffen, und wär es nicht wahr,
Wir Alle schwebten in großer Gefahr.