Textdaten
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Autor: Rudolf Lavant
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Titel: Die rote Fahne
Untertitel:
aus: Rudolf Lavant Gedichte
Herausgeber:
Auflage: 3. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1965
Verlag: Akademie Verlag
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons,
S. 81–82
Kurzbeschreibung:
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[81]
Die rote Fahne


Inmitten all der bunten Fahnen,
Die auf der weiten Erde wehn,
Und die auf blutgetränkten Bahnen
Voraus den Sturmkolonnen gehn,

5
Von denen jede mahnt an Leichen

Und an der Schlachten grimme Not
Erhebt sich als der Eintracht Zeichen
Das schlichte, warme, heil’ge Rot.

Nur dieses Banner mahnt hienieden

10
In all der Bitterkeit und Qual

Mit seinem Rauschen an den Frieden
Und an ein reines Ideal.
Nur dieses Banner will vergießen
Kein Blut auf diesem Erdenrund,

15
Nur dieses Banner mahnt, zu schließen

Der Völker ew’gen Bruderbund.

Von allem Falschen, allem Bösen,
Von Geistesnacht und Kettendruck
Will dieses Banner euch erlösen

20
Mit seines Ölzweigs mildem Schmuck.

Ihr solltet jubelnd es begrüßen
Als Kämpfer für der Menschheit Wohl –
Und tretet zornig es mit Füßen,
Als wär’s ein höllisches Symbol!

25
Doch wär’t ihr noch so stark und mächtig

Und noch so fest in eurem Wahn –
Durchlaufen wird es stolz und prächtig
Trotz alledem die steile Bahn,
Und wo des Abscheus Flüche regnen

30
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Auf seiner Träger treuen Bund,

Da werden einst es dankbar segnen
Die Völker wie aus einem Mund.

Wir haben in den Grund getrieben
Des dreimal heil’gen Banners Schaft

35
Und stehn zu ihm mit heißem Lieben,

Mit Zuversicht und stolzer Kraft.
Denn wenn die andern all vergehen
Und unsrer Feinde Macht zerschellt,
Wird unser rotes Banner wehen

40
Als Völkerhort in aller Welt.


Anmerkungen (Wikisource)

Ebenfalls abgedruckt in:

  • Der Wahre Jacob 1900 Nr.356 Seite 3202