Die heiligen drei Könige (Die Gartenlaube 1886)

Textdaten
<<< >>>
Autor: Karl Albert Regnet
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die heiligen drei Könige
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 2, S. 33, 40
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1886
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[33]

Die heiligen drei Könige.
Originalzeichnung von Georg Hahn.

[40] Die heiligen drei Könige. (Mit Illustration S. 33.) In vielen Gegenden Dentschlands, Deutschösterreichs und Tirols ziehen am Vorabende des 6. Januar als des den heiligen drei Königen gewidmeten Festtages Knaben mit goldpapierenen Kronen auf dem Kopf, lange Hemden über ihre Kleider gezogen und bunte Tücher als Mäntel um die Schultern geworfen, in den Dörfern von Haus zu Haus. Einer von ihnen trägt einen Lampion in Sternform an einer Stange und ein Anderer hat sein Gesicht mit Ruß beschmiert und repräsentirt den Mohrenkönig Balthasar, im Volksmunde „Waldhauser“ genannt. Sie singen ein mehrstrophiges altes Lied bald ein-, bald dreistimmig, das von der Reise der drei Könige aus dem Morgenlande nach Bethlehem, von ihrer Unterredung mit Herodes und von ihrer dem neugeborenen Jesuskinde dargebrachten Huldigung erzählt. Meist in die Wohnstube gerufen, heischen sie kleine Gaben ein und danken dafür mit einem längeren Spruche, in welchem sie den Anwesenden naive Wünsche darbringen.

In seiner heutigen Gestalt trägt das „Sternsingen“ unleugbar den christlichen Stempel, dürfte aber gleichwohl ins alte germanische Heidenthum zurückreichen. Zur Zeit der Wintersonnenwende, in den Losnächten. erschienen die Himmlischen auf der Erde und mischten sich unter die Menschen, welche der nahende Frühling von dem Uebel der langen Winternächte erlöste, wie Christus von dem Uebel der Sünde, welche Analogie von den christlichen Sendboten in ihrem Interesse verwerthet wurde. Goethe hat bekanntlich das alte Volkslied in seinem „Epiphanias“ benützt. Karl Albert Regnet.