Textdaten
<<< >>>
Autor: Ernst Meier
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die drei Schwestern
Untertitel:
aus: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben, S. 52
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1852
Verlag: C. P. Scheitlin
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Stuttgart
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
Begriffsklärung Andere Ausgaben unter diesem Titel siehe unter: Die drei Schwestern.


[52]
12. Die drei Schwestern.

Ein Vater hatte drei Töchter, von denen wünschte ein Mann sich eine zur Frau und zwar diejenige, welche der Vater ihm geben wollte. Darüber kamen nun die drei Schwestern in Streit mit einander; denn die zwei ältesten hätten alle beide gern den Mann genommen; die jüngste aber wehrte sich so viel sie nur konnte und sagte: „ich brauche keinen Mann und will auch keinen Mann!“ – Da befahl endlich der Vater, die Töchter sollten alle drei zu gleicher Zeit ihre Hände ins Waßer stecken und herausziehen, ohne sie abzutrocknen. Diejenige nun, deren Hände zuerst wieder trocken würden, die müße den Freier nehmen. Da gehorchten sie alle. Während aber die zwei ältesten, damit das Waßer leicht ablaufe, ihre Hände stillschweigend herabhängen ließen, so wiederholte die jüngste in Einem fort und immer heftiger die Worte: „Ich brauche aber keinen Mann und will auch keinen Mann!“ Und dabei focht sie so lebhaft mit ihren Händen in der Luft herum und schüttelte und schlenkerte sie so eifrig, daß die Waßertropfen nach allen Seiten hin spritzten, woher es denn kam, daß gerade ihre Hände zuerst trocken wurden und sie den Mann heirathen mußte.

Anmerkung des Herausgebers

[302] 12. Die drei Schwestern. Mündlich aus Derendingen. Derselbe Schwank findet sich schon in Pauli’s „Schimpf (= Scherz) und Ernst“ aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts.