Die byzantinische Schule. (Woermann 1887)

Textdaten
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Autor: Karl Woermann
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Titel: Die byzantinische Schule
Untertitel: Mit Überschrift des ersten Hauptteiles und den Erläuterungen
aus: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887)
Herausgeber: Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Druck von Wilhelm Hoffmann
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Erscheinungsort: Dresden
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Quelle: Scan auf Commons
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[25]
ERSTER HAUPTTEIL.


DIE ALTEN GEMÄLDE.


(BIS ZUM ENDE DES XVIII. JAHRHUNDERTS.)



[26]
Erläuterungen.




1. Die eingeklammerten Nummern sind diejenigen der Kataloge von 1880 und 1884.
2. Die Buchstaben und Zahlen unter den eingeklammerten Nummern verweisen auf die Wände, an denen die Bilder aufgehängt sind: voranstehende grosse Buchstaben deuten auf die grossen Haupt- und Nebensäle des ersten Stockwerkes, voranstehende Zahlen auf die Cabinete aller drei Stockwerke. Die einzelnen Wände sind im ersteren Falle durch Zahlen, im letzteren Falle durch kleine Buchstaben angedeutet. Man vgl. den Plan im Anhang.
3. Die Maasse sind in Metern und Centimetern angegeben.
4. Die Erklärung der Abkürzungen und Zeichen befindet sich vor der geschichtlichen Einleitung,



[27]
Erster Abschnitt.




Die byzantinische Schule.[1]


Christus in der Vorhölle. 1. (1) 32 d.

Goldgrund. Umgeben von den Erlösten des alten Bundes steht der Heiland in mandelförmigem Nimbus auf den gesprengten Pforten der Hölle, im Begriffe Adam und Eva emporzuziehen. Unten im schwarzen Schlunde: Schloss, Schlüssel, Kette, Beil, Nägel, Zange u. s. w.

Pappelholz; h. 0,21½; br. 0,17. – Nach einer Inschrift auf der Rückseite schon 1673 in der Kunstkammer. Nach H. mit N. 2 und 3 1672 durch den Obersten Christoph von Degenfeldt geschenkt. Das Kunstkammer-Inventar von 1741 bestätigt diese Herkunft jedoch nur für N. 3 und zwei nicht mehr vorhandene Bilder. – Oben auf der Vorderseite steht in altslawischen Buchstaben (zuerst in Dresden 1673 vom „moskowitischen Gesandten“ übersetzt): Woskresenie Christo(wo), d. h. „Auferstehung Christi.“ Die Höllenfahrt ist hier also schon mit zur Auferstehung gerechnet. Vergl. „Das Handbuch der Malerei vom Berge Athos“, übersetzt etc. von G. Schäfer, Trier 1855, S. 207. – Auf die Höllenfahrt deuten auch die Namensinitialen neben den einzelnen Gestalten. Ausser denjenigen des Heilandes konnten diejenigen Adam’s, Eva’s, Noah’s, Moses’ entziffert werden. Die Inschriften beweisen den slawischen Ursprung des Bildchens.

Die Verklärung Christi. 2. (2.) 32 d.

Goldgrund. Der Heiland auf dem Gipfel des Berges Tabor in doppeltem (pfeilförmigem in mandelförmigem) Nimbus. Links neben ihm Elias, rechts Moses, [28] durch ihre Namensinitialen über ihren Köpfen gekennzeichnet. Die drei Jünger am Abhange sind, nach Ev. Luc. IX, 28, Petrus, Johannes und Jakobus. Oben in der Mitte steht (unorthographisch) Ή Μεταμόρφωσις (Die Verklärung).

Tannenholz; h. 0,38½; br. 0.28. – 1674 (nicht 1672, wie bei H.) durch den Obersten Christoph von Degenfeldt dem Kurfürsten Joh. Georg II. geschenkt. Noch 1741 in der Kunstkammer.

Der hl. Gregor. 3. (3.) 32 d.

Goldgrund. Der graubärtige Heilige sitzt auf reichem goldenen Throne. Mit der Linken hält er sein Buch aufgeschlagen, die Rechte hat er segnend erhoben. Sein Name ΓΡΗΓΟΡΙΟC steht oben zu beiden Seiten seines Kopfes.

Pappelholz; h. 0,13½; br. 0,11. – Am 4. Nov. 1672 durch den Obersten von Degenfeldt mit zwei nicht erhaltenen Gegenstücken, die den hl. Jakobus und den hl. Basilius darstellten, dem Kurfürsten Joh. Georg II. geschenkt. Der Oberste hatte sie von einem griechischen Patriarchen erhalten. 1741 befanden sich noch alle drei in der Kunstkammer.

Maria mit dem Kinde. 4. (4.) 32 d.

Halbfigur nach rechts auf Goldgrund. Maria bietet dem Kinde die linke Brust. Die griechischen Initialen oben links und rechts bedeuten „Mutter Gottes“, diejenigen über dem Kopfe des Kindes „Jesus“.

Pappelholz; h. 0,22; br. 0,17½. – 1857 aus Prof. Steinla’s Sammlung.





  1. Die frühchristliche byzantinische Schule hat ihren Stil im Cultusgebiete der griechischen Kirche, auch in demjenigen slawischer Zunge, erstarrt und handwerksmässig bis in unsere Tage fortgepflanzt. Wenn wir dieser Schule ihrer frühen Anfänge wegen ihren bisherigen Platz an der Spitze unseres Verzeichnisses lassen, so soll damit doch keineswegs gerade unseren Bildern ein so hohes Alter beigemessen werden.