Textdaten
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Autor: Udo Dammer
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Titel: Die Wollspinne
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aus: Die Gartenlaube, Heft 23, S. 738–739
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[738]

Wollspinne.

[739] Die Wollspinne. (Mit Abbildung S. 738). Es dürfte wenige Pflanzengebilde geben, welche ein vom Herkömmlichen so abweichendes Aeußere besitzen wie die Wollspinne oder Grapple-plant (Harpagophyton procumbens), von welcher unsere Abbildung eine mittelgroße Frucht in halber Größe darstellt. Die ausdauernde, krautige Pflanze ist in Südwestafrika einheimisch, hat also für unsere Kolonialfreunde noch ganz besonderes Interesse. Sie kriecht am Boden entlang und entwickelt auch auf demselben ihre Früchte. Die Ursachen für ihre wunderliche Gestaltung lassen sich unschwer finden. Die an der Erde liegenden Früchte könnten nur schwer verbreitet werden, wenn sie nicht besondere Einrichtungen besäßen, welche eine Weiterbeförderung ermöglichen. Als solche Verbreitungsausrüstungen wirken nun die mit starken Haken besetzten Arme, welche in trockenem Zustand sämmtlich etwas aufwärts gekrümmt sind. Wehe dem Thiere, das auf eine solche zähholzige Frucht tritt. Die Arme klammern sich an den Fuß des unglücklichen Opfers, peinigen uud martern es, so daß es vor Schmerz davon flieht und sich unterwegs durch Stoßen und Stampfen von dem Unhold zu befreien versucht. Dabei wird die Frucht schließlich an der Spitze gesprengt und die Saaten fallen nach und nach aus der oberen Oeffnung, weit entfernt von dem Standorte der Mutterpflanze. Die in Südafrika in großen Herden vorkommenden Wiederkäuer, besonders Antilopen, dann aber auch das von den Europäern eingeführte Rindvieh sind die hauptsächlichsten Verbreiter der Pflanze. Uebrigens zeigen Verwandte dieser zu der Familie der Pedaliaceae gehörigen Art ebenfalls ähnliche Haftvorrichtungen, wie z. B. das bisweilen in Gärten gezogene Gemshorn (Martynia proboscoidea). Udo Dammer.