Die Westküsten

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Die Westküsten

Die Westküsten traten eines Tages zusammen
und erklärten, sie seien keine Westküsten,
weder Ostküsten noch Westküsten –
,daß sie nicht wüßten!’

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Sie wollten wieder ihre Freiheit haben

und für immer das Joch des Namens abschütteln,
womit eine Horde von Menschenbütteln
sich angemaßt habe, sie zu begaben.

Doch wie sich befreien, wie sich erretten

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aus diesen widerwärtigen Ketten?

Ihr Westküsten, fing eine an zu spotten,
gedenkt ihr den Menschen etwan auszurotten?

Und wenn schon! rief eine andre schrill.
Wenn ich seine Magd nicht mehr heißen will?–

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Dann blieben aber immer noch die Atlanten –

meinte eine von den asiatischen Tanten.

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Schließlich, wie immer in solchen Fällen,

tat man eine Resolution aufstellen.
Fünfhundert Tintenfische wurden aufgetrieben,

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und mit ihnen wurde folgendes geschrieben:

Wir Westküsten erklären hiermit einstimmig,
daß es uns nicht gibt, und zeichnen hochachtungsvoll:
Die vereinigten Westküsten der Erde. –
Und nun wollte man, daß dies verbreitet werde.

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Sie riefen den Walfisch, doch er tat’s nicht achten;

sie riefen die Möven, doch die Möven lachten;
sie riefen die Wolke, doch die Wolke vernahm nicht;
sie riefen ich weiß nicht was, doch ich weiß nicht was kam nicht.

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Ja, wieso denn, wieso? schrie die Küste von Ecuador:

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Wärst du etwa kein Walfisch, du grober Tor?

Sehr richtig, sagte der Walfisch mit vollkommener Ruh:
Dein Denken, liebe Küste, dein Denken macht mich erst dazu.

Da war’s den Küsten, als säh’n sie sich im Spiegel:
ganz seltsam erschien ihnen plötzlich ihr Gewiegel.

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Still schwammen sie heim, eine jede nach ihrem Land.

Und die Resolution, die blieb unversandt.