Die Wassernymphe
Die Wassernymphe.
Flattre, flattr’ um deine Quelle,
Kleine farbige Libelle,
Zarter Faden, zartbeschwingt.
Flieg’ auf deinen hellen Flügeln,
Bis dein Flug auch niedersinkt.
Deine längsten Lebenstage,
Fern der Freude, frei von Plage,
Hast du, Gute, schon gelebt.
Als dich Hüllen noch umschlossen,
Waren sie dir leicht gewebt.
Jetzt nach deinem Nymphenleben
Darfst du als Sylphide schweben,
Und du eilst mit muntern Kräften
Nur zu fröhlichen Geschäften:
Deine Liebe selbst ist Flug.
Flattre, flattr’ um deine Quelle,
Um dein Grab und Vaterland.
Eben in dem frohsten Stande
Fliegst du an des Lebens Rande;
Ist das meine mehr als Rand?
Auch die Sommersonne scheinen,
Gib der Quelle sie als Zoll.
Und erstirb; die matten Glieder
Seh ich, welken dir danieder: