Die Vampyre – Qualmenschen – Verdammte

Textdaten
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Autor: Heinrich Gottlob Gräve
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Titel: Die Vampyre – Qualmenschen – Verdammte
Untertitel:
aus: Volkssagen und volksthümliche Denkmale der Lausitz, S. 113–114
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: F. A. Reichel
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Erscheinungsort: Bautzen
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Quelle: MDZ München, Commons
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XLV. Die Vampyre[1] – Qualmenschen – Verdammte

sind gespenstische Wesen, welche durch Blutaussaugen die Menschen tödten. Die Wenden, so wie die Teutschen, vorzüglich die Sachsen, glaubten an dergleichen Ungethüme. Der gemeine Mann in Serbien, Hungarn und Griechenland statuirt sie noch. Der Sage nach sind es abgeschiedene Seelen Verstorbener, denen im Sarge ein Kleidungsstück z. B. Halskrause, Hemde etc. in den Mund gekommen, das sie zernagt haben. Diese nun [114] haben im Grabe keine Ruhe, sondern wandeln in mancherlei Gestalt umher, geben sich für Anverwandte, gute Freunde, in Geschäften Reisende etc. aus, wodurch sie Eintritt in Häuser erlangen und dann öfters ganze Familien ausrotten. Diese nun können nicht anders gebannt werden, als wenn ein Weihepriester die Leichname ausgraben läßt, ihnen den Kopf abschneidet, das Herz mit einem Pfahl durchsticht, selbiges sodann verbrennt und die Asche auf das Grab streut.

Sonst ist es auch die Seele eines noch Lebenden, die den Körper, den der Schlaf überwältigt, verläßt, alsdann in scheußlicher Schattengestalt in Anderer Schlafgemach eilt und eben so, wie jene, dem Schlummernden das Blut aussaugen soll. Gegen diese nun, da man nicht weiß, wessen Körper sich die Seele entwunden hat, soll nur Fasten und Beten, Räuchern und Besprengung mit Weihwasser helfen. Sonst waren sie sehr gemein und man wußte viel von ihnen zu erzählen, jetzt hört man nur selten Etwas von ihnen. Im sechszehnten Jahrhundert soll ein weiblicher Vampyr unter dem Namen Gräfin Villambrosa mehrere Edelhöfe in der Niederlausitz besucht und in dortigen Familien große Verheerungen angerichtet haben.


  1. Kommt vom altteutschen byren, beiren, d. i. heftig begehren, her.