Die Ursache des Einschlagens vom Blitze:Seite 27
§. 12. Diese Anstalten sind sehr einfach und auf sichere Erfahrung gegründet *). Wenn nun an einer schon mit Metall gedeckten Spitze nichts hinzugethan, oder wo kein metallenes Dach wäre, nur von dem schon am Gipfel befindlichen Helmstangen, Kreutzen oder Wetterfahnen ein Ableitungsmetall heruntergeführet würde; so könnte wahrlich doch keine Sorge entstehen, daß, wie man von den Franklinschen spitzen Stangen sich vorgestellet hat, vielmehr der Blitz auf das Gebäude geleitet werden möchte, davon ich doch das Mißverständniß heben, und vielmehr
*) Hr. D. Watson[1] hat demnach auch bey Gelegenheit des Londoner Gewitters eben dergleichen Vorschlag gethan. (Phil. Trans. Vol. LIV. p. 221.[2]) Besonders hat er eine solche Beschützung der prächtigen Pauls Kirche in London angerathen. Denn, wie er erinnert, so stehet das metallene Kreutz daselbst oben auf der Laterne der Kuppel mit seinem Fusse eingemauert, und ruhet auf den steinernen Bögen. Es hat also keinen Zusammenhang mit dem bleyernen Dache der Kuppel, so wie auch die hievon heruntergehenden bleyernen Röhren das Wasser nur bis zu einer unter der Gallerie befindlichen langen steinernen Rinne führen, und von dieser hernach andere bleyerne Röhren bis zur Erde herunter gehen. Daher würden die zwischenliegenden Theile des Gebäudes in Gefahr stehen, von einem Wetterstrahle zerschmettert zu werden, wenn nicht etwa der Platzregen bey dem Gewitter die Materie des Blitzes aussen herableitete.
Anmerkungen (Wikisource)
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