Die Ursache des Einschlagens vom Blitze:Seite 19

Die Ursache des Einschlagens vom Blitze
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durch die beobachtete Aehnlichkeit des Blitzes mit den elektrischen Erfahrungen, dabey er vorzügliche Schafsinnigkeit bezeiget hat, geführet worden, und sie wurden hernach auch durch Bemerkungen bey würklichen Wetterschlägen vielfältig bestätiget. So erzehlet er z. E. *) eine Beobachtung von einem Thurme zu Newbury in Neuengland, welcher von Holz gebauet, und mit der Spitze 140. Fuß hoch war. In dessen Mitte hing die Stundenglocke. Als nun 1754. ein starker Wetterstrahl auf diesen Thurm fuhr, ward die hölzerne Spitze, welche 70 Fuß über die Glocke erhaben war, und oben eine Wetterfahne trug, gänzlich in Stücken, und aus einander geschlagen. Von dem Hammer der Glocke aber ging ein dünner eiserner Drath durch zween Böden zur Uhr, welche 20 Fuß niedriger im Thurm war. Dieser ward bis auf die beyden Enden gänzlich vom Blitze zerstäubet. Hernach war der Strahl noch längst der Pendulstange von der Uhr, welche als eine Schreibfeder dick war, herunter gegangene. So weit nun theils der dünne obgleich vom Blitze zerschmolzene Drath, theils die Pendulstange, welche unversehrt geblieben, heruntergereichet, war das Gebäude nicht beschädiget, und nur einige Zeichen von dem Zuge des Blitzes daran zu sehen, unterwärts aber war es bis auf die Grundmauer wieder sehr zerschmettert. Es sind auch an andern Orten verschiedene ähnliche Be-


*) Phil. Trans. Vol. XLIX. p. 307.[1]


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Phil. Trans. Vol. XLIX. p. 307 – Benjamin Franklin: Extract of a Letter concerning Electricity, from Mr. B. Franklin to Mons. Delibard, Inclosed in a Letter to Mr. Peter Collinson, F. R. S., in: Philosophical Transactions 49 (1755/56), S. 305–309, hier: S. 307.