Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):216
215 <<<Vorheriges Blatt | Nächstes Blatt>>> 217 | |
unkorrigiert | Dieser Text wurde noch nicht Korrektur gelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du bei den Erklärungen über Bearbeitungsstände.
|
CCXV verso:
BearbeitenGRegorius der zehend ein walhe von placencia auß grafen geschlecht von mayland vertriben geporn vormals Theobaldus genant ein Laudensischer ertzdiacon in asia wesende ward zu viterbio in versammlung der cardinel babst erkorn. Diser was in allem seinem leben ein beruembt man. in handlung seiner sachen vnd gescheft kluog vnd fuersichtig. tapffer vnd starckmueetig. ein verschmeher des gelts vnd menschlicher ding. gueetig. mylt vnd senftmueetig gegen den armen cristi. vnd sunderlich gein den die zu der schoss des bebstlichen stuols zuflucht hetten. Er vnderstund sich alßpald nach angenomnem babstthumb durch mitgeprauch des vorgenanten koenig Philipsen zu franckreich fuersichtigkeit den schweren krieg vnnd auffruor zwischen den genuesern vnnd venedigern deßmals wesende zerichten. Nach richtung desselben zohe er mit Karolo dem koenig zu Sicilia gein Florentz. alda keret er mit anhang koenig Karls auß mitleyden der ellenden auß der statt vertriben burger fleiß fuer dieselben widerumb einzebringen. Darnach zohe der babst gein Lyon daselbst ein concili zehalten. do hin komen Paleologus der constantinopolitanisch kaiser. so wardt Rudolffus von den churfuersten zu roemischem koenig erkorn. Nach guoter handlung diss concili keret der babst widerumb in welsche land do kome Alphonsus der koenig castelle vnderwegen zu ime vnd beclaget sich der erwelung koenig Rudolffs zu dem kaiserthumb. vnd das seiner gerechtigkeit die er auß vorbeschehner wal zum reich het nicht verschonet wer. aber der babst gueetiget denselben Alphonsum mit vil vrsachen vnd guoten worten also das er sich seiner vermaynten forderung vnnd gerechtigkeit gegen dem new erkornen roemischen koenig verziege vnd enteueßeret. also zohe diser babst fueroan gein Arecio daselbst starb er im fuenften iar seins babstthumbs.
INnocentius der funft ein burgundier dauor petrus tharentasiensis genant sant Dominici ordens ein hohgelert man der heilligen schrift wardt nach der gepurt cristi tawsent.iic.lxxv. iar[1] zu Arecio babst erkorn. Zu derselben zeit schickten die Florentiner ir treffenliche botschaft gein rom vmb entledigung des panns darinn sie waren. die erlangten sie von disem babst. Er het die Genueser vnd Venediger auff sein maynung gezogen wo er mit dem tod nit vbereylt worden wer. dann er starb im sechsten monat seins babstthumbs in sant Johans kirchen.
ADrianus der fuenft ein genueser vormals othobonus genant wardt zu Rom in sant Johansen lateran kirchen zu babst auffgenomen vnd was babst Innocentio dem vierden mit syppschaft verwandt vnnd von ime dauor zu eim cardinal gemacht. Diser was ein man eins großen gemueets vnd zohe von stundan nach angenomner pflegnus babstlichs ambts gein Viterbio in fuernemen vnd willen anschlege zemachen die mechtigkeit Karoli zemindern vnnd sendet deßhalb zu koenig Rudolffen zu ime zekomen. der was darinn auß verhinderung des kriegs den er wider den koenig zu beheim fueeret versewmlich. vnd diser babst was in fuersatz vil guoter ding zehandeln aber er wardt mit dem tod fuerkomen vnd starb am. l. oder. xl. tag seins babstthumbs zu Viterbio.
EIn concili oder grosse versammlung ward diss iars zu Lyon von babst Gregorio dem.x. fuergenomen. darinn erstlich von hilff oder rettung iherusalem zu thun gehandelt wardt. Daselbsthin kome Michael paleologus der kriechisch kaiser mit einem großen anhang vnd verwilliget zum dreyzehenden mal in die verainigung der orientalischen mit der occidentalischen oder roemischen kirchen mit ergerung des kriechischen volcks. Ettlich wolgeporn vnnd edellewt auß Scithia mit dem benanten kaiser komende empfiengen den tawff vnd bekenneten den cristenlichen glawben. So wardt Rudolff von den churfuersten zu roemischem koenig erwelt vnnd von babst Gregorio in dem concili auffgenomen mit geding das er in dem nachfolgenden iar fridlich in welsche land komen vnd die kaiserlichen kron vnd salbung empfahen. vnd darnach der statt iherusalem sein groeßte hilff vnd rettung wieuil er moecht tun solt
CCXVI recto:
BearbeitenRVdolffus graff zu habßpurg wardt nach langer feyre des roemischen kayserthumbs vnd zerruedung der gueeter des roemischen reichs mit gemayner eynhelliger wale der churfuersten zu roemischem koenig mit geding als hieuor steet in dem iar darnach zuo empfahung der kaiserlichen kron gein rom zeziehen erkorn. vnnd zu rettung des heilligen lands von babst Gregorio bestettigt. dann er was ein kluog fuersichtig anschlegig man. in seinen handlungen gestreng vnd ernstlich mit waffen vnd weere. gerecht. gotfoerchtig. vnd an fuertreffenlichkeit alles lobs vnnd preyss vngeprechlich. starcks leibs. schoens antlitzs. ratweyse. großmueetig vnd sunderlich mylt frey. In betrachtung vnd ermessung solcher loeblicher art vnd aigenschaft wardt er zu kaiser. vnd herrschet. xix. iar in vil muee vnd arbait der sachen vnd hendel teuetsche nation vnd land beruerende. Nw was diser Rudolff Othocari des koenigs zu beheim hoffmaister ettwen gewest. als er aber zu eim vogt vnd vorfechter gemains cristenlichs nutzs erwelt wardt do ließ er durch sein kayserliche potschaft von demselben Othocaro oesterreich. kernten vnd andere an welsche land stoßende gegent als zu dem roemischen kaiserthumb gehoerende erfordern. dann als hertzog Friderich zu oesterreich on leiplich erben mit tod vergienge do empfieng margaretha sein schwester die erbschaft desselben lands vnd verheyratet sich zu dem benanten Othocaro. vnd erlanget also das oesterreichisch edel fuerstenthumb. So het Vlrich der deßmals das fuerstenthumb zu kerndten besaß auch keinen leibs erben. darumb verkawffet er dem Othocaro Kerndten Krayn vnd die windischen marck vnd anders mer. vnd nach dem aber oesterreich kein frewlichs lehen wer. vnd vlrich on gehaiß oder verwilligung eins roemischen kaisers die benanten land vnd gegent als zum reich gehoerende zuuerkawffen nicht macht gehabt het. darumb begeret kaiser Rudolff von Othocaro ime des alles abzetretten. dess widersetzet sich Othocarus der behmisch koenig. doch warden sie durch vndertaydigung verainigt. also das oesterreich dem kaiser folgen. vnd sie bede zu bederseyten ire kinder zusamen vereelichen vnd die lande darumb der vnwil wer zu zu heyrat gueettern werden solten. vnd der behmisch koenig schwuor dem kaiser die ding also zehalten. Aber der koenig wardt durch sein weib mit worten also angeraytzet das er wider den kaiser ein gross heer sammlet. dem begegnet der kaiser vnd erschluog den koenig in eim großen streyt. Zu letst starb er vor alter vnnd schwachheit zu Erfurt. vnd sein leichnam wardt gein Speyer gefueert vnd bey andern kaysern begraben. Aber von seim absterben kom Gutta sein tochter mit Wentzeslao koenig zu beheim irem gemahel des Othocari sun zu ime gein Erfurt.
COnradinus kaiser Friderichs des schwaben enicklein von Cunraten seinem sun geporn zohe auff anrueffen der gibelliner wider die gwelfiner mit großem mechtigen heer der teuetschen erstlich gein Bernn. darnach gein Papiam. vnd von dannen durch der Carrarier stett bis an der genueser meer. Darnach sammlet er auß Lombardia vnd Romandiola der gibelliner ein gross heer vnd erschluog zu Arecio koenig Karls zu Sicilia marschalck. Darnach komen er vnd der hertzog zu oesterreich bede noch iung des alters vnnd des vngluecks mit demselben koenig Karln zu eim streyt. dauon warden sie fluechtig vnd vber achttag wider außerspehet. fuer Carolum gefueert vnd zum tod des schwerts verurtailt vnd damit getoedt. Mit disem Conradino endet sich das hertzogthumb zu schwaben. mit seinem schild vnd helm. Als die hertzogen zu schwaben dz roemisch kaiserthumb bis in das. im.iic.vnd.l.iar cristi[3] erlich geregirt hetten.
[D]Iser zeit zohe Heinrich ein iungling des koenigs Richardi ettwen grafen zu Cornubia sun zum babst sachen halb sein vaterlich koenigreich betreffend zehanndeln. So kome Gwido ein graff zu montfort auch noch ein iungling mit koenig philipsen von franckreich auch dahin. Nw begabe es sich das sie auff einen tag in sant Laurentzen kirchen zu Viterbio komen. Als aber Gwido des obgenanten Heinrichs ansyhtig vnd berichtet wardt das er wer ein sun des koenigs Richardi von dem Symon desselben Gwidons vater in engelland betrieglich getoedt worden wer do tet er sich vngewarnet zu ime vnd erstache ine vnuerschont goettlicher ere in der benanten kirchen.
HEdwig ein hertzogin zu Poln ein wittib wunderperlicher heilligkeit vom vater ein marggrafin zu bada vnnd von der muoter ein orientalische marggrafin vnnd grefin zu Rochlitz. zu Kitzing zu der lernung angewisen. vnd hertzog Heinrichen in schlesia vermehelt het drey suene vnnd souil toechter. Auß den der elter in einem streyt wider die vnglawbigen erschlagen wardt. Dise heillige Hedwig hat ein edels closter cistercier ordens zu Trebnitz nlt verre von Preßlaw gepawen. vnd darinn Gertrawten ir toch tochter vber hundert iunckfrawen zu ebbtissin gesetzt vnnd nach absterben irs gemahels auch daselbst innen ein heilligs leben gefueert. vnd wardt dach iren seligen absterben von irer vilfeltigen wunderzaichen wegen in der heilligen zal geschriben.