Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):149

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Das sechst alter

Iar der werlt.vm.vij.c.xciij. Iar christi.vc.xciiij.

Gregorius der grosz diss namens der erst ein roemer wardt wider seinen willen mit gemainem rat allermenigclichs zu babst erkorn. vnn nach dem aber solchs mit verwilligung des kausers beschehen solt do sendet gregorius sein botschaft mit brieffen zu mauricio dem kaiser ine zebitten solche wal des roemischen volcks vnnd der pfafheit nit zebestettigten. Aber dieselben brieff warden durch den rerweser der stat rom verhalten vnd zerrissen vnd ander brieff geschriben. der maynung das der kaiser gregorium zu babst bestettigen geruchen woelte. dess was der kaiser gar fro dann gregorius het dauor zu constantinopel disem mauricio einen sun ausz der tawff gehebt. vnd mauricius sendet botschaft gregorium zebestetigen vnd zezwingen sich des regiments des babstthumbs zeunderfahen. demnach hat sich gregorius der puerden den babstlichs ambts vnd der gubernirung gemains cristenlichs standts beladen vnd nicht sichselbs. sunder der menschen nutz vnd die goetliche ere gefuerdert. vnd nach verschmahung vnd hinlegung aller werltlicher reichthuemer. wollust. ere vnn gewalts also gelebet das er bis zuo vnsern zeiten keinen ausz seinen nachkomen ime gleich nach obern gehabt hat. an heilligkeit des lebens oder an fleisz zehanndlender sachen. oder an lere oder an schriften. Diser hohgelert man was also demueetig das er vnder den bebsten der erst sich einen knecht der knecht gottes geschriben hat. vnd er hat sunst vil ordnung zu auffung vnn enthaltung goettlichs diensts vnn cristenlichs wesens fuergenomen vnnd auszgerichtet. Zu letst starb er in dem .xiiij.iar.vi.monat.x.tag seins babstumbs amm.xij.tag des monats marcij.vnnd der stuol rueet deszmals v.monat vnd xix.tag.

Sabinianus der babst dess vaterland vnwissend ist. vnd gar billich. was ein nachkomen gregorij. Aber demselben gregorio seinem vorfarnn in sitten vnnd wercken vngleich vnd widerwertig. dann als in seinem babstthumb ein hunger vnn tewrung was. vnd die armen von disem babst als von gregorio des almuosen warteten. do sprach er nichtz anders dann das gregorius die guetter der kirchen von erlangung wegen wertlichs gemains ruoms auszgestrewet het. vnn wer schier geschehen das seine buecher verprannt wern worden. Der maszen was der boeszwillig mensch in zorn vnnd neid wider gregorium entzuendet. Doch ordnet er dz die tagzeit in den kirchen von des ambts wegen gesuendert vnd die ampeln prinnend enthalten werden solten.vnd sunderlich in sant peters kirchen. Do er geseszen was ein iar.v.monat.ix.tag do starb er.

Bonifacius der dritt ein roemer vnnd diser ere wol wirdig erlanget von dem kayser phora. doch mit gezengk das der stuol sannt peters des appostels. der ein hawbt ist aller kirchen auch also genant vnd gehalten werden solt von allermenigclichem. dann die constantinopolitanisch kirch vnderfiengte sich ir dieselben statt zuzeaignen ausz gunst yezuzeiten boesen kaisern. Aber der roemisch stuol wirdt gar billich fuer andere gehalten. nach dem durch gentzigkeit vnd bestendigkeit desselben stuols alle ketzerey abgestelt vnn auszgeloescht sein. Darnach hat er nach gehaltner versamlung vil dings gesetzt. aber zu letst wardt das alles abgestelt mit seinem absterben imm newnden sein babstthumbs. der stuol ruoet ein monat sechs tag.


Iar der werlt.vm.viijc.xiij. Iar christi.vic.xiiij.

Bonifacius der vierdt ein marsilier hat den tempel sant marie der rotunden. der ettwen allen goettern gemain was von dem kaiser phora erlangt. vnd in der ere der heilligen iunckfrawen marie vnd aller martrer geweiht. vnd dauor alle abgoetter pild der haiden herausz geworffen vnd den tempel erliechtert. vnd auch sein vaterlich erbhawsz zu eim closter gemacht. vnd sein liegende gueeter dem closter zugeaignet vnd den closterlewtten zegeprauchen gegeben. vnd inen auch gewalt befolhen zepredigen vnd beicht zehoern. Aber nit fast lang darnach starb er. imm sechsten iar achten monat.amm xiij.tag seins babstthumbs. als zu derselben sterben. hunger vnd wassergusz vorhanden was. vnd deszmals ruet der stuol. vij. monat vnnd xxv.tag.

der werlt Blat CXLIX

Mauricius was ein tochterman des kaisers Tyberij. vnd der erst der ausz kaiserlichem geschlecht zu kaiser bestettigt ward. vnd wiewol er ein cappodocischer was so wardt ime doch von wegen seiner tugent vnd gestrengigkeit in hanndlungen der sachen das kaiserthumb befolhen. Als nw die Longobardier nach absterben irs koenigs Alboini.xx.iar.vnder herztogen gewesen warnn do satzten sie inenselbst Eutharium zu eim koenig. den nennten sie auch Flauium. nach dem sich dann fueroan alle longogobardisch koenig flauos genennt haben. Nw. vnderstuonde sich mauricius die lonogbardos ausz ytalia zetreiben vnd bestellet Sigibertum den koenig zuo franckreich zumm krieg. der sammelt eylends ausz den galliern vnd teuetschen ein grosz heer. vnn he mit dem longobardischen koenig einen groszen streyt. aber er wardt von ime vberwunden. ausz diser vberwindung warden die longobardi also behertzt das sie bis an dz sicculisch meer durchzogen vnnd die welschen stett in iren gewalt brachten. Aber wiewol sie auch rom lang belegerten so kunden sie doch rim nit erobern. Dieweil nw also longobardi in glueck des obsigs schwebten vnnd in alle laster fieln. do machet diser Mauricius ein gesetz das einicher roemischer ritter der nit handlosze oder ausz verwundung schwach wer vor geendeter ritterschaft got dem herrnn nit ritterschaft treiben moecht Aber Gregorius vermanet ine sein hand in die gaistlichkeit nicht zelegen noch die anzefechten. Darzu het auch Mauricius Johannez den constantinopolitanischen bischoff zu eim gemaynen patriarchen geschoeppft vnd Gregorium vermanet solchs also zegedulden. do antwurtet Gregorius. das der gewalt zepinden vnnd zuentpinden Petro vnd seinen nachkomen vnd nit den constantinopolitanischen bischoffen gegeben wer Aber Mauricius liesz sich an disen boszheiten nit benuegen sunder beweget die longobardos die roemer anzegreiffen. vnd sie belegerten die statt ein gantz iar. aber do sie die statt nit getrawten zeerobern do kereten sie wieder gein mayland. Mauricius empfieng aber der handlung wider Gregorium berewung vnd erzaiget sich gein ime gueetigclicher. Doch was er gemaynen stand ein nuotzper man. dann er hat offt wider die feind gefochten vnd sie bestritten. Zu letst wardt Phoca zu kaiser von der ritterschaft erwelt vnd Mauricius erschlagen imm.xxi.iar seins kaiserthumbs.

Phica hat sich nach absterben Mauricij vnd seiner suene Theodosij Tyberij Constantini vnd adnocati des roemischen reichs vnderstanden vnd acht iar geherrscht. vnd ist gein constantinopel komende zu kaiser auff genomen. Er machet dem volck grosze hoffnung zu ime. aber der auszgang seiner hanndlung betroge vil lewt. dann zu seiner zeit haben die perse vnder Loszdra irem koenig die roemischen gegent vberfallen. dz heer diss kaisers vberwunden. Iherusalem bekuemmert. die cristenlichen gotzhewszer enteret vnd zerruedet. das heillig creuetz von dannen genomen. vnd Zachariam den heilligsten man vnd derselben statt patriarchen gefangen gefueert. Darumb wardt Phoca von meniglichen vnd sunderlich von den roemischen ra verschmeht. vnn durch Eracleum den hertzogen der heer vnd affricanischen prouintzen des kaiserthumbs vnd lebens berawbt. vnnd Eracleus desselben sun in das regiment des roemischen stands gesetzt.

V rom bey sant peter hat der heilligst man Gregorius der babst mit.xxiiij. bischoffen ein versamlung gehabt. vnd darinn vil stuock vnszerm glawben zu guot gehandelt. vnd auch alszpald vier dauor gehaltne concilia Als das nycenisch. Constantinopolitanisch Ephesinisch vnd Calcedonensisch offenlich bestettigt. vnd auch das fuenft geeret. In dem selben concili hat er geordnet dz kein man zwayer eeweiber zu briester.auch ein bischof allain eim mal geweyht werden solt. Er hat auch gesetzt den letzsten willen in alle wegzehalten. Auch imm eingang der mess einen verss ausz dem psalter vnd newn mal kyrieleyson zesingen oder zesprechen. vnd alleluia. Er hat auch erstlich die groszen letaney vnd alle ordnung des kirchlichen ambts angeschickt vnd bestettigt.

Nachfolgend hat babst Bonifacius der dritt auch ein versamlung von.lxxij.bischofen.xxx.briestern vnd dreyen dyacon gehabt vnd darinn gesetzt das ymant bey der pen des verfluchs an die stat des gestorben babsts oder bischofs vor dem dritten tag seins absterbens nit gesetzt werden solt. Das auch die verflucht soltten werden die durch gabe oder gunst inen den zuogabg zu babstlicher oder wertlicher wirdigkeit suchten. Er hat auch gewoellt das die wale eins bischofs von der pfafheit vnd vomm volck beschehen vnnd also kreftig sein solt als ob die vom fuersten der statt bestettigt wer. Vnd er ordnet auch das ein briester so er mess hielt alweg ein rayns tuoch das man corporal nennt auff den altar legen solt.