Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):089

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LXXXVIII verso: Bearbeiten

Das funft alter
 
 

Alexandra das weib Alexandri der iuden konigs regiret. ix. iar. ann als alexander starb ließ er Hircaum vnd aristobolum die zwen suene vnd vbergab das reich alexandre deinem weib. darumb das Hiracanus zeregiern vnwissende imm ein mueessig leben erwelet. so was aristobolus zefisch vnd zekuen. aber sie wardt vomm volck fast gelibe. nach annemung des refiments setzet sie Hircanum von alters wegen zu einem foersten der briester. Dise zeit entstund die ketzerey der phariseyer in indea. derselben rat hat sie die besten der iuden erslagen oder in das ellend verschiockt. vnd also alle ding zeruedet. doch handelt sie vil dings zu handhabung des reichs. vnd wz listig bey enthaltung deßselben. aber nach dem sie weder guets noch gerechts vor awgen hielt. so hat sie vor irm absterben sie hendel irs hawß zu hoehster widerwerdigkeit gebracht. vnd nach iram todt das reich mit vil duerftigkeiten erfullet. vnnd doch ir volck in dem frid bewaret. vnd als sie aber zu letst in schere kranckheit gefallen was hat Aristobolus mit versamekter hand vil lewt sichselbs erklert nach absterben seiner muter zeregirn. vnd vnlang darnach starb sie. lxxiij. iar alt.

Iacob was Iosephs naturlicher vater. Aber Heli was sein vater nach dem gesetz von dem sagt Matheus. von ihenem Lucas.

 

Hiranus des obgenanten Alexandri vnd Alexandre sun der. xxiij. bischoff der inden erlanget dz bischoffthumb vnd saß. xxiiij. iar vnd ward von der muter zu bischof gesetzt. vnd het nach todt seiner muter fast groß anstoeß. Aristobolus griffe mit versammeltem heer wider sein bruder zu dem waffen. do nw dieselben zwen brueder widereinander in dz felt Jhericho außzohen. wardt Hiranus vberwunden vnd flohe gein Jherusalez. zu letzt komen sie zu ainigkeir. das Aristobolus regiren vnnd Hircanus vnder ime aller eren geprauchen sollt. vnlang darnach was Hirkanus zugesagter ding nit benuegig. sunder flohe bey nachtlicherweil zu Aretham dem Arabischen konig. vnd samelt ein heer vnd zohe damit in das indisch land vnd belegert Jherusalem. aber Scaurus der roemer hertzog trib die belegerung ab. vnd beobacht wol das es zeit wer das er Hudeam leichtlichr zu zinßperkeiten bringen moecht. vnd dieweil sie nw also miteinander zanckten vnd kriegten gaben sie den Roemern vrsach das iuedisch land zuerfolgen. darumb kome Pompeius gein Jherusalem. vnd belegert sie. do entstueond ein zwitracht in der statt. dann die auff des Aristobali seyten wolten die statt besuetzen. bnd die Hircanischen sie den roemern vbergeben. zu letst wardt er in die statt genomen vnd der tempel von ime angegriffen. vnd die Roemer haben den tempel enteret.

Aristobalus wardt durch Pompeium nach terstoerung der statt Jherusalez gefangen. gein Rom gefuert mit zweyen fuenen Alexandro vnt Antgono. vnnd mit souil toechtern. vnd als denn haben die iuden ire freyheit ganz hingelegt. vnd angehebt den roern vnderworffrm zesein. darnach fiel aristobaldus vngeschihtlich auß Rom vnd sammlt ein groß heer der iuden. wider den ward Gabinus gesendet. durch den ward aristobolus gefangen vnd abermals gein Rom gefuert. in der zwittracht Pompey vnd des keysers Julij mit zweyen scharen in Siriaz geschickt. aber die hofnung des keysers wardt vnderzuckt vnd im von den Pompeyischen mit gift vergeben als er sich das iudisch land in des keysers gewalt zebringen vnderstanden het.

Alexander der bischoff ein sun Aristoboli ist vnderwegen. als er mit seinem vater gein Rom gefuert wardt empflohen. der mit großer versamelter hannd das indisch land verheeret. vnd Hircano seinem vetter heymlich nach stellet. vnd fast ward er erslagen zu antihiochia von Scipione mit einem peyhel.

Antigonam Aristoboli des konigs der iuden sun ist nach ertoedung alexandri vnd aristoboli mit zwayen schwestern empflohen. So hat der keyser Julius Siriam vnd Judeam erobert. vnd Antipatrum ydumeum den gestrengen man zu einem procurator vnd schaffer des lands Judee gesetzt. vnd widerumb Hircano dem vettern Antigoni das konigreich gelihen doch also das er nit ein kinig geheissen sol werden. so flohe antigonus zu Pacchonum der Parzhier konig vnd blib daselbst bis auff absterben des keysers, darnach bestuermet vnnd bestritt er die statt ergriffe Hircanum vnd ryße ime die orn mit seinen zenen ab. darumb erkleret. M. antonius mit beystand Octaviani den Herodem zu einem konig des iudischen lannds der gien freylich om die statt ergriffe Antigonum. vnnd schicker ine gepunden zu antonio gein antiochiam. der schluoge ine mit eim peyhel zetod. vnd das konigreih Judee hat sic also genndet.


LXXXIX recto: Bearbeiten

Blat LXXXIX
der werlt

In dem ersten iar des reichs Cleopatre erhuob sich zwiwchen dme keyser Julio vmd Pompeyo ein schedlicher moerdischer inheymischer krieg. darinn außerhalb der beschwerden so in kriegslewfften sich gewoenlich begeben. auch das glueck vnd wesen des roemischen volcks verwandelt worden ist. die sach solcher verderpnus was die vberschwengklich gluecksaligkeit. dann Julius cesar der keyser bekrieget Gallicam. Crassus Asiam vnd Pompeyus hyspaniam. durch geselschaft dreyer fuersten wardt der gewalt der werlt also mit dreyen großmachtigen heern bedrangt. dise heerschaft weret zehen iar. darnach besorget sich ye einer vor dem anderen. aber nach absterben Crassi bey den Parthieren. vnd Julie des keysers Julij tochter. die dann Pompeyo verlobt der ee halben eynigkeit zwischen dem ayden vnd schweher behalten het. erhuob sich palt ei grammschaft. dann die reichthuemer vnd machtigkeit Julij cesaris waren Pompeio argkwonig. so was die Pompeysch widigkeit dem iulio schwer. So nw Julius cesar sich des reichs Europe gerwigclichen geprauchet. do zohe er vberin kriechysch land vnd belegert daselbst Pompeyum mit ime fechtende vnd er ist mit allem heer durch Epirium in Thessalim. dem volget Popeyus mit vil volcks nach. vnd sie ruesteten sich bedenthalben zum schlahen vnd stritten mit machtigem kampff im zweiffellichen glueck. zu lest ward das heer Pompeij zertrennet. so fluhe Pompeius eyllend gein Alexandriam hilff von Ptolomeo begerende. aber er was vnwillig vnd schluoge ine todt vnd schicket sein hawbt mit einem ringlein dem Juliocesari zu do er diss shae do waynet er. Nach absteren Pompey hat Julius cesar von Ptolomeo dem todslager hamlich feyndschaft erlidden. vnd nach erobrung der stat Alexandira Cleopatram vomm ellend wider anhayms ererfordert vnd in das recih gesetzt. darnach schwayffet er zway iar durch Syriam vnnd vberwunde Pharnacem den sun Mitridatis in Ponto. als er darnach gein Rom zohe ward er abermals zu eim dictator vnd ratherren geschoepfft vnd in Affricam gewschckt. Nachfolgend ome er wider gein rom. daselbst hieß er sich einen keyser nennen. vnd also endet sich aldo der stand des burgerlichen vnd ratherrlichen regiments. das denn. iiijc. lxiiij. iar geweret het.

 

Tullius des zunamens Marcus vnd Cicero was ein fast großer naturlich maister cbd ein fuerst der redner. vnd auch ein roemischer ratherr. vnd auß dem tulischen geslecht. das seinen vrsprung auß Arpinato get vnd seinen anfang auf Tullium den konig Volscorum zohe. sein vater hieß Tulliius vnnd sein muter Oblia. alßpald er nw der lernung fahig wardt do vbertraffe er in groeße der sinnreichigkeit sein mit schueler. sein ersts lob eschine bex der poetrey. darinn er ettlich buecher machet. nach begreiffung kintlicher lernung ergabe er sich auff lernung der weißheit vnd werltlicher burgerlicher recht. darnach vbrt er sich in kriegs thatten vnder Sylla dem roemischen ratherren. nachfaolgend ward er ein pawmeister. darnach mit hilff des roemischen volcks ein voreser der heer oder entscheider des volcks sachen geschoepfft. vnd ist mit. C. antonio ein ratherr gewesen. vnd hat dieselben sein ratherrliche pflegnus also erlich vnd loeblich geuebt das er ein vater des vaterlands genennt wardt. Diser hat die naturlichen kunst der weißheit. die dauor vnßern schriften vnbekannt was herfuergebracht. vnd auß erleuechteter subtiligkeit seiner synnreiehihkeit vil dings beschriben. vnd starb in dem. lxiiij. iar seines alters vnd ward von Antonio durch sein hofgesinde in gesalt einer einigkeit auß verhengknus Octaviani erslagen. aber sein feind vergiengen schentlich vnd lasterlich.

Cathilina aus edlem Geschlecht geporn was des gemueets vnd Leibs großkreftig. aber dich arglistiger boeßer synn. dem liebten von iugent auff inhaimisch krieg aufruor. rawberey. vnd burgerlich zwitracht. vnd damit fliße er sich sein iugend zeueben, dann er was getuerftig. hinderlistig. mancherlay anschlegig vnd ein betrieglicher scheinmacher aller ding. vnd nach der er also der boeßgirigst man vnd ein fuerer aller mißgutatigen was so wolt er derselben geselschaft alweg vmb sich haben, Mit hilff vnnd rate solcher gesellen vnderstund er sich gemainen nutz zeuerdrucken wider Tullium marcum ciceronem einen schedlichen geschwornen pund zemachen vnd die ratherrlichen wirdigkeit zeerlangen. nach eroeffnung solcher puentnus vnnd entdeckung der punt genoßen warden derselben ettlich die des rats waren ergriffen in gefancknus gefuort vnnd drainn erwuergt. da das an Catelinam gelanget gedacht er vber das gepirg auß zefliehen. aber er wardt durch Antonium ergriffen vnd der gemayn stannd der roemeralso auß kraft vnd weißheit Ciceronis vor großen zeruedungen behalten.

Cato der letzerer des obern Cathonis vrencklein ein naurlich maister was gar ein hohgelerter man vnd in begirde der lernung also entzuendet das er auch zu hof. dieweil man rat hielt zelesen mit feyret. sunder auch die kriechyschen buecher durchfuchet mit solchem fleyß vnd tapfferkeit das er zaigen wolt das ettlichen die zeit mangelet vnd ettlich der zeit noch vberbliben weren. Diser lernet das ein gemainer nuetz vnd stand imer mit tugenten. dnn mit waffen zebeschirmen wer sprechende. Jr solt nit maynen das vnser vorfaren iren klaynen gemaynen nutz mit waffen groß gemacht ahben. dann wer das ware so hette wir einen groeßeren. nachdem wir acuh groeßere machtigkeit an gesellen. burgen waffen vnd pferden haben denn sie. ye mer diser Catho die menschlichen ere flohe. ye mer ime die nachfolger. Auß des lere hat man (als man sagt) das buechlein Cathon. das man den kindern liset zusamen gesamelt. Vnder andern seinen leren was das eine. das menschlich leben ist aigentlich gleich als das eysen. dann so man das uebt so wirdt es zertirben. wo man es aber nit uebt so wirds vomm rost verzeret. Diser Cato hat sichselbs (als Augustinus sagt) ertoedt. darumb das er den obsyg Julij cesaris vngedueldigclich truog. vnd sich ime nit vnderwerffen wolt.