Die Offenbarung Johannis/3,7-13. Philadelphia

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Inhalt Kapitel 3,7-13. Philadelphia
3,7 - 3,8 - 3,9 - 3,10 - 3,11 - 3,12 - 3,13

[225] 3,7-13 Philadelphia. 3,7. καὶ τῷ ἀγγέλῳ τῆς ἐν Φιλαδελφίᾳ ἐκκλησίας[1] γράψον. Philadelphia in Lydien, nach dem Gründer Attalus Philadelphus genannt lag 13 Stunden südöstlich von Sardes. Die früheste Schilderung der Gemeindeverhältnisse in Philadelphia findet sich in dem Schreiben des Ignatius. Danach war der Zustand der Gemeinde ein relativ günstiger (3,1 οὐχ ὅτι παρ’ ὑμῖν μερισμὸν εὗρον). Juden und Judaisten scheinen dort eine Rolle gespielt zu haben (6,1 ἐὰν δέ τις Ἰουδαισμὸν ἑρμηνεύῃ ὑμῖν, μὴ ἀκούετε αὐτοῦ). Es scheint sich in den Streitigkeiten um eine Überordnung des alten Testaments über das Evangelium gehandelt zu haben (Kap. 8ff.). Bei Euseb. H. E. V 17,2-4 ist aus früherer Zeit eine Prophetin Ammia von Philadelphia erwähnt. Constitut. VII,46 nennen als ersten von Petrus eingesetzten Bischof den Demetrius. τάδε λέγει ὁ ἅγιος, ὁ ἀληθινός[2]. Vgl. Jes 65,16 (τὸν θεὸν τὸν ἀληθινόν). Heilig wird Christus nur hier in der Apk genannt (vgl. Akt 3,14 τὸν ἅγιον κ. δίκαιον; 4,27.30 ὁ ἅγιος παῖς), 4,8 und 6,10 Gott; ἀληθινός steht in der Verbindung mit ἅγιος hier und 6,10,[226] mit πιστός 3,14; 19,11; 21,5; 22,6, mit δίκαιος 16,7; 19,2; (15,3), kommt in der Apk zehnmal, im Evangelium neunmal, I Joh viermal vor. (Hbr viermal, sonst nur I Th 1,9). Es ist nicht gleich ἀληθής wahrhaft, sondern bedeutet: echt, seiner Idee entsprechend. Auch hier liegt eine ganz allgemeine Charakteristik vor, deren nähere Beziehung auf das vorliegende Sendschreiben man nicht suchen darf. ὁ ἔχων τὴν κλεῖν[3] Δαυεὶδ[4], ὁ[5] ἀνοίγων καὶ οὐδεὶς κλείει[6][7] καὶ κλείων[8] καὶ οὐδεὶς ἀνοίγει. Der Herr der Gemeinde hat das unbeschränkte Schlüsselrecht über den Himmel! (Vgl. zu 1,18.) Der Ausdruck ist entstanden in Anlehnung an 1,18, aber zeigt deutlichen Anklang an Jes 22,22 (nach A): καὶ δώσω (dem Beamten des Königs, Eljakim) τὴν κλεῖδα οἴκου Δαυεὶδ ἐπὶ τοῦ ὤμου ἀυτοῦ, καὶ ἀνοίξει, καὶ οὐκ ἔσται ὁ ἀποκλείσων, καὶ κλείσει, καὶ οὐκ έ̓σται ὁ ἀνοίγων. Vgl. Hiob 12,14. Nach Züllig wird dieser Satz auch von jüdischen Auslegern auf den Messias gedeutet. Der seltsame Ausdruck κλεῖν τοῦ Δαυείδ (vgl. 5,5; 22,16 ῥίζα Δαυείδ) wäre damit zur Genüge aufgeklärt. Diesmal hat übrigens das dem Menschensohn verliehene Attribut deutliche Beziehung zu dem folgenden.

3,8. „οἶδά σου τὰ ἔργα“[9]. Eine Anerkennung der Gemeinde in vollstem Umfang. Wie das Sendschreiben an Smyrna ist auch dieses jenem, parallel laufende nur anerkennend, tröstend und verheißend. ἰδοὺ δέδωκα ἐνώπιόν σου (st. des Dativs s. 2,14) θύραν ἠνεῳγμένην, ἣν οὐδεὶς δύναται κλεῖσαι αὐτήν[10] (Abschnitt VII S. 160). Diesen Ausdruck kann man in doppelter Weise verstehen; entweder so, daß der Gemeinde eine Tür geöffnet werden soll, durch die sie selbst, sei es zum ewigen Leben (die Mehrzahl dieser Gruppe von Auslegern), sei es zum irdisch gedachten Gottesreich (Sp.) eingehen soll (vgl. Akt 14,27); oder so, daß man an eine der Gemeinde bald zu eröffnende große Missionstätigkeit denkt, die sich dann namentlich auf die Juden erstrecken wird (de W., Ew., Dstd., Hltzm., vgl. I Kor 16,9; II Kor 2,12; Kol 4,3). Sp. beruft sich für seine Deutung auf das ἐνώπιόν σου, das die Vorstellung in sich schließe, daß die Gemeinde als diejenige gedacht sei, welche durch die Tür eingehen solle. Aber dieser Einwand ist nicht stichhaltig, weil ja auch bei der zweiten Auslegung das Bild bleibt, daß die Gemeinde durch die offene Tür Einlaß bekommt bei denen, auf die sie wirken soll. Die Entscheidung wird danach ausfallen, wie man [227] das „Kommen und Anbeten der Juden“ in V. 9 auffaßt (s. u.). — Ein zwingender Grund endlich, die Worte ἰδοὺ - κλεῖσαι αὐτήν mit Sp. an das Ende von V. 8 (hinter τὸ ὄνομά μου) zu stellen, ist nicht vorhanden. Eher könnte man überlegen, wenn man die sprunghafte Darstellung im Anfang des Sendschreibens bessern möchte, ob nicht das οἶδά σου τὰ ἔργα mit Primasius (s. o.) zu streichen sei. ὅτι μικρὰν ἔχεις δύναμιν καὶ ἐτήρησάς μου τὸν λόγον καὶ οὐκ ἠρνήσω τὸ ὄνομά μου. 2,13. Von der „geringen Macht“ der Gemeinde ist jedenfalls mit Bezug auf ihre äußeren Verhältnisse die Rede, wahrscheinlich in Hinblick auf die Verfolgung von Seiten einer reichen und mächtigen Judengenossenschaft. Die Gemeinde hat eine Zeit der akuten Not und Verfolgung hinter sich. Das ἐτήρησας und οὐκ ἠρνήσω ist schon wegen des Tempus nicht ganz allgemein zu nehmen. Als Anstifter der Verfolgung sind eben wahrscheinlich die Juden gedacht. Unter diesen Umständen gewinnt die Verheißung an Prägnanz. Gerade die einstigen Verfolger der Gemeinde sollen sich in Zukunft vor ihr beugen.

3,9. ἰδοὺ διδῶ (δίδωμι)[11] (S. 163) ἐκ (S. 166) τῆς συναγωγῆς τοῦ σατανᾶ[12], τῶν λεγόντων (Apposition zu τῆς συναγωγῆς) ἑαυτοὺς Ἰουδαίους εἶναι (latinisierender Akk. mit Inf. 2,9. Blaß 233), καὶ οὐκ εἰσὶν ἀλλὰ ψεύδονται. Die Verhältnisse liegen hier genau so wie in Smyrna (vgl. das zu 2,9 Gesagte). Auch hier sind wirklich Juden gemeint, denen der Verfasser, ein Judenchrist, den Ehrentitel „Juden“ abspricht. Der harte Ausdruck „Synagoge des Satans“ erklärt sich wohl daraus, daß von dieser Seite die Verfolgungen der Christen in Philadelphia ausgegangen sind (vgl. oben die in den Ignatianen vorausgesetzten Verhältnisse). ἰδοὺ ποιήσω αὐτοὺς (erklärende Wiederaufnahme des ἰδοὺ διδῶ unter Vorwegnahme des Subj. des abhängigen Satzes als Objekt in den regierenden Satz. B. Weiß vergleicht Joh 4,35; 5,42; 8,54; 9,19) ἵνα ἥξουσιν[13] καὶ προσκυνήσουσιν[14] (der Ind. Fut. nach ποιεῖν ἵνα ist in der Apk das gebräuchliche s. Abschnitt VII S. 171) ἐνώπιον τῶν ποδῶν σου. Es geht doch kaum an, den Ausdruck auf eine wirksame Mission unter den Juden und auf das demütige Kommen derselben zum Evangelium (Dstd., Hltzm.) zu beziehen. Hltzm. zieht Jes. 45,14 (διαβήσονται πρός σε καὶ προσκυνήσουσί σοι καὶ ἐν σοὶ προσεύξονται) heran. Aber gerade diese Parallele beweist, daß es sich hier um eine eschatologische Weissagung handelt. Wie den Treuen der Gemeinde in Thyatira Herrschaft über die Heiden verheißen wird, so sollen zu der Gemeinde von Smyrna in ihrer künftigen Herrlichkeitsstellung die Juden als Untergebene in Furcht und Zittern (mit dem bei Orientalen üblichen Gruß) kommen, vgl. Jes 60,24: καὶ πορεύσονται πρός σε δεδοικότες υἱοὶ ταπεινωσάντων σε. Echte jüdische Eschatologie und realistische Zukunftsvorstellung beherrschen noch die Sendschreiben. Demgemäß ist auch die zu öffnende Tür auf den Eingang der Gemeinde zur messianischen Herrlichkeit zu beziehen. [228] καὶ γνῶσιν (liest man καὶ γνώσῃ[15], so wird der ungewöhnliche Konjunktiv vermieden), ὅτι ἐγὼ[16] ἠγάπησά σε. Jes 43,4 καὶ ἐγώ σε ἠγάπησα. Der Aor. ἠγάπησα ist nicht mit Dstd. auf das Todesleiden Jesu zu beziehen, ein Gedanke, der hier ganz fern liegt (zu dem Ausdruck vgl. Joh 13,1; 3,16; I Joh 4,10f.). Zu dem ganzen Vers bietet die genaueste Parallele Jes 49,23: ἐπὶ πρόσωπον τῆς γῆς προσκυνήσουσί σοι καὶ τὸν χοῦν τῶν ποδῶν σου λίξουσιν, καὶ γνώσῃ ὅτι ἐγὼ κύριος, καὶ οὐκ αἰσχυνθήσονται οἱ ὑπομένοντές με (vgl. Sach 8,20ff.; Ps 72,8ff.).

3,10. ὅτι ἐτήρησας τὸν λόγον τῆς ὑπομονῆς μου. II Th 3,5: ὁ δὲ κύριος κατευθύναι ὑμῶν τὰς καρδίας εἰς τὴν ἀγάπην τοῦ θεοῦ καὶ εἰς τὴν ὑπομονὴν τοῦ Χριστοῦ. Demnach ist ὑπομονήν μου zu übersetzen: Die von mir (Christus) geübte Geduld. Das Wort von „meiner“ Geduld ist also das Gebot, wie Jesus Geduld zu üben. Das hat die Gemeinde gehalten. Es ist also nicht zu erklären: „mein Geduldswort“ (5. Aufl.), oder: „die von mir geforderte Geduld“ oder: „die auf den zukünftigen Jesus sich richtende Geduld“ (Sp., Hltzm.). κἀγώ σε τηρήσω (Joh 17,12) ἐκ (τηρεῖν ἐκ nur noch Joh 17,15) τῆς ὥρας τοῦ πειρασμοῦ τῆς μελλούσης ἔρχεσθαι ἐπὶ τῆς οἰκουμένης ὅλης, πειράσαι τοὺς κατοικοῦντας ἐπὶ τῆς γῆς. Die meisten Ausleger verstehen die große Trübsal von der allgemeinen Notzeit vor der Wiederkunft des Herrn. Die alten Ausleger (Ticonius, Primasius, Beda, Andreas, Arethas etc.) beziehen bestimmter auf die Zeit des Antichrist, ebenso Hltzm. auf die Apk 13 geschilderte Herrschaft des Tieres. Alcasar, Grotius und andre denken an eine allgemeine Christenverfolgung. Sehen wir hier einmal von der Frage ab, ob Kap. 1-3 (6) eine besondre Quelle repräsentieren, so kann mit Sicherheit gesagt werden, daß der Apokalyptiker, der die Offenbarung als Ganzes schrieb unter der Versuchung, die über den ganzen Erdboden kommen solle, jedenfalls die letzten furchtbaren Zeiten des Tieres (Apk 13) verstand, den letzten großen Kampf, den die Gemeinde der Gläubigen nach dem Erscheinen des Nero redivivus mit dem römischen Imperium in der ganzen Welt zu bestehen haben werde. Schwierigkeiten bereitet hier nur der Ausdruck: πειράσαι τοὺς κατοικοῦντας ἐπὶ τῆς γῆς, da dieser auf den ersten Blick eher an die Erdbewohner überhaupt als speziell an die Gläubigen denken läßt. Doch muß in der Tat auch dieser Ausdruck auf die Gläubigen bezogen werden, da nur bei ihnen von πειρασμός und πειράζειν die Rede sein kann. Durch diese Wendung werden eben die Gläubigen in der ganzen Welt der kleinen Gemeinde in Philadelphia gegenübergestellt. — Auch über den Sinn der Verheißung herrscht unter den Auslegern Uneinigkeit. Nach den einen wird der Gemeinde Bewahrung vor der Trübsal rundweg zugesagt, nach den andern (so namentlich Dstd.) nur zugesichert, daß sie in jener Versuchung [229] nicht zu Fall kommen, sondern sich bewähren soll (Mt 24,22-24). Im letzteren Fall würde der Gemeinde jedoch gar nichts verheißen, was ihr besonders zukäme. Der Sinn der Verheißung kann vielmehr nur der sein, daß die Stürme und Kämpfe der letzten Zeit die kleine und abgelegene Gemeinde von Philadelphia nicht mehr berühren werden. Diese hat bereits ihre Feuerprobe bestanden und bedarf keiner zweiten mehr (vgl. B. Weiß). — Die Weissagung ist ungemein charakteristisch für die in der Apk herrschende Stimmung: es ist die Stimmung unmittelbar vor dem Ende; der letzte große Kampf auf der ganzen bewohnten Welt steht bevor, das Ungewitter zieht heran, schon sieht der Apokalyptiker die Wetter leuchten.

3,11. [17]ἔρχομαι ταχύ (2,16; 22,7.12.20). κράτει ὃ ἔχεις (2,25), ἵνα μηδεὶς λάβῃ τὸν στέφανόν σου. Auch die Verheißung des Kranzes läuft der des Briefes an Smyrna parallel (2,10). Was sie hat, nämlich die treue Beständigkeit in Verfolgungsleiden, soll die Gemeinde festhalten. Niemand soll ihr zuvorkommen und den Kranz, der schon im Himmel für sie bereit liegt, ihr vorwegnehmen.

3,12. ὁ νικῶν ποιήσω αὐτὸν στῦλον (Gal 2,9) ἐν τῷ ναῷ τοῦ θεοῦ „μου“ (2,7; 3,2, in diesem Vers viermal; vgl. 3,5) καὶ ἔξω οὐ μὴ ἐξέλθῃ ἔτι. Vgl. die dem Eljakim gegebenen Weissagungen Jes 22,23: καὶ στήσω (B στηλῶ) αὐτὸν ἄρχοντα ἐν τόπῳ πιστῷ. 25: κινηθήσεται ὁ ἄνθρωπος ὁ ἐστηριγμένος ἐν τόπῳ πιστῷ; vgl. Sap Sal 3,14 (κλῆρος ἐν ναῷ κυρίου). Da der Ausdruck: ich will ihn zur Säule machen, offenbar bildlich gemeint ist, so wird auch kaum an einen wirklichen Tempel der Zukunft gedacht sein. Tempelsäulen werden die Frommen gleichen in unwandelbarer Festigkeit und herrlichem Schmuck, und weder freiwillig noch gezwungen werden sie ihren Aufenthalt verlassen. — καὶ γράψω ἐπ’ αὐτὸν τὸ ὄνομα τοῦ θεοῦ μου. Jes 56,5: δώσω αὐτοῖς ἐν τῷ οἴκῳ μου καὶ ἐν τῷ τείχει μου τόπον ὀνομαστόν .... ὄνομα αἰώνιον δώσω αὐτοῖς. Vgl. Jes 62,2: καλέσει σε τὸ ὄνομά σου τὸ καινόν. 65,15: τοῖς δὲ δουλεύουσί μοι κληθήσεται ὄνομα καινόν. Es ist schwer zu sagen, ob „ἐπ’ αὐτὸν“ auf στῦλος zu beziehen ist, also die bildliche Rede weiter fortgesetzt wird, oder ob auf den Gläubigen zu beziehen ist. Dstd. entscheidet sich wohl mit Recht für das Letztere, denkt nach 14,1; 22,4 (7,3; 17,5; 19,12) an eine Aufschrift auf der Stirn und zieht als Parallele die Aufschrift auf der Stirnbinde des Hohenpriesters heran. Jedenfalls, ob nun die bildliche Rede fortgesetzt wird oder nicht, der Sinn bleibt derselbe: die Gläubigen sollen den neuen Namen bekommen. καὶ τὸ ὄνομα τῆς πόλεως τοῦ θεοῦ μου, τῆς καινῆς Ἰερουσαλὴμ (wie der Name Gottes die Zugehörigkeit zu Gott bezeichnet, so der Name der Stadt Jerusalem das Bürgerrecht in ihr) ἡ καταβαίνουσα[18] (Gal 4,26; Hbr 11,10; 12,22; 13,14; entweder ist wieder ἣ καταβ. zu lesen und ein ἐστιν zu ergänzen [s. zu 2,20], oder es liegt eine einfache Nachlässigkeit vor) ἐκ τοῦ οὐρανοῦ ἀπὸ τοῦ θεοῦ „μου“[19] (21,2.10), καὶ τὸ ὄνομά [230] μου τὸ καινόν. (Jes 62,2): Der Name des Messias und zwar der neue Name, den Niemand kennt 19,12.16. Eine beachtenswerte Parallele zu dem ganzen Vers Baba Bathra 75b: „R. Samuel überliefert im Namen des R. Jochanan, daß drei mit dem Namen Gottes benannt werden: die Gerechten (Jes 43,7), der Messias (Jer 23,6) und Jerusalem (Ez 48,35). (Wtst.).“ — Hier liegt nun also (anders als 2,17) die Idee vor, daß die Gerechten selbst im Jenseits neue Namen (einen neuen Namen) bekommen werden und mit dem neuen Namen natürlich auch ein neues höheres Wesen und eine höhere Machtstellung. „Der Wechsel der Namen bedeutet ursprünglich einen Wechsel in dem Wesen des Trägers.“ Vgl. 14,1; 19,12. Daß die Dinge und Personen mit der großen Wende der Zeiten einen neuen Namen bekommen, scheint eine verbreitete eschatologische Vorstellung gewesen zu sein. „Wie am Anfang der jetzigen Welt alle Dinge ihren bestimmten Namen empfangen haben, so werden sie auch in der künftigen Welt neu genannt.“ (Greßmann, Urspr. d. israel. jüd. Eschat. 281; vgl. außer den schon genannten Stellen Jes 1,26; 4,3; 60,14.18; 61,6; Ez 48,35). — Auf die eventuelle Anspielung auf diese Stelle bei Ignat. ad Philad. 6,1: στῆλαί εἰσιν καὶ τάφοι νεκρῶν, ἐφ’ οἷς γέγραπται μόνον ὀνόματα ἀνθρώπων, ist schon oben S. 19 hingewiesen. Die Stelle wird in der Tat in Hinblick auf Apk verständlich. — Endlich mag noch eine griechische Kultsitte zur Erläuterung unserer Stelle herangezogen werden. Es war Sitte, daß der jährlich wechselnde Provinzialpriester des Kaiserkultus nach Ablauf seines Amtes seine Statue im Tempelbezirk aufstellte und seinen und seines Vaters Namen, seinen Heimatsort und sein Amtsjahr darauf verzeichnete (Hirschfeld 860). Vielleicht ist das vorliegende Bild mit Rücksicht auf diese Sitte gewählt, um so die Würde der Gläubigen als Priester Gottes in der künftigen Welt zum Ausdruck zu bringen. 3,13 = 2,29.


  1. της εκκλ. Φιλαδ.; g vg. Philad. eccl.; Pr. eccl. qui est Philad.
  2. A ο αληθινος ο αγιος; αγιος + και g Pr.
  3. του > AC 38 s. Abschnitt VII S. 173.
  4. αδου statt δαυειδ in 7. 16. 33. 45 (Kommentar des Andreas) ist Konjektur nach 1,18.
  5. και ℵ Or.
  6. κλειει lesen An¹ 6. 11. 31. 51 al. g vg. s¹² Or.i Hipp. Tic. Pr.; ἀνοίγει AC. 15. 36. 80. 81. 92mg.. 161 g vg. A s¹² Or.i Hipp. Tic. Pr. Die überwiegende Bezeugung steht für κλειει, ανοιγει nur daß im ersten Fall AC (doch nicht vg.!) abgewichen sind. Die Futura scheinen aus LXX zu stammen.
  7. + αυτην Q Rel.
  8. κλειων ℵ(A)P An.¹²⁴ 6. 11 al. s¹² Or. Hipp. Pr.; (και) κλειει C 31. (35). 92mg. g vg. Tic.; dafür Q Rel. ει μη ο ανοιγων, eine nachlässige Lesart, wohl entstanden aus ει μη ο ανοιγων και κλειων (5. 7. 13. 16. 37. 45)
  9. > bei Pr. vgl. 2,9 und 2,13.
  10. Den Hebraismus beseitiget ℵ; über ηνεωγμενην siehe Abschnitt VII S. 162.
  11. ℵ δεδωκα; δωσω g vg. c ae. Pr.
  12. + εκ s¹ Pr.
  13. ACP Min.; Q Rel. ...ωσιν.
  14. ACP Min.; Q Rel. ...ωσιν.
  15. 14 sa. Pr. (für γνώσῃ spricht vielleicht auch die Parallele (s. o.) Jes 49,23, da eine absichtliche Konformation nach dieser Stelle doch ausgeschlossen erscheint); 15. 36 (49) lasen übrigens γνωσονται
  16. ACP 1. 7. 16. 28. 36. 38. 49. 80. 81. 91. 121. 161 c g vg. s¹² a ae.; om. Q Rel. Pr.
  17. + ιδου 28. 36. 79 vg.cod. a ae.
  18. ACP An.¹² al.; ἣ καταβαίνει Q Rel. Korrektur.
  19. ACP An.¹²³ c s¹² vg.cod. ae Pr.; > Q Rel. fu. a. Vgl. 2,7; 3,2.
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Die Offenbarung Johannis
3,14-22. Laodicea »
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