Die Menzelsche Prachtausgabe von Kleists Lustspiel Der zerbrochene Krug

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Titel: Die Menzelsche Prachtausgabe von Kleists Lustspiel „Der zerbrochene Krug“
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 26, S. 833, 835
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[833]
Datei:Die Gartenlaube (1898) b 0833.jpg

Scene aus Heinrich von Kleists Lustspiel „Der zerbrochene Krug“.
Aus der Prachtausgabe mit den Illustrationen von Adolph Menzel.

[835] Die Menzelsche Prachtausgabe von Kleists Lustspiel „Der zerbrochene Krug“. (Zu dem Bilde S. 833.) Wie Lessings „Minna von Barnhelm“ das beste Lustspiel in Prosa ist, das wir Deutschen besitzen, so ist Kleists „Zerbrochener Krug“ das beste deutsche Lustspiel in Versen. Kleist schrieb es in der hoffnungsreichen Maienzeit seines dann so tragisch ausgehenden Lebens, und der Jugend Frische und Uebermut spiegeln sich in dem frohen Behagen, mit welchem die komische Verwicklung der in Holland spielenden Prozeßkomödie im realistischen Geschmack der niederländischen Genremaler vom Schlage der Teniers und Dow durchgeführt ist.

Ein Genrebild dieser Art, wenn auch wohl französischer Herkunft, hatte dem Dichter die Anregung zu dem Lustspiel gegeben. Er fand den Stich 1802 auf seiner Reise in die Schweiz im Zimmer des Dichters Zschokke hängen, den er mit dem Sohne Wielands in Bern besuchte; alle drei nahmen sich vor, den Vorgang, den das Bild darstellte, im Wetteifer miteinander poetisch zu behandeln.

Kleist selbst hat das Bild in der Vorrede zu seinem Lustspiel geschildert: es stellte in niederländischem Geschmack eine Gerichtsstube dar, vorn einen Richter gravitätisch auf dem Richterstuhl, vor ihm eine alte Frau, die einen zerbrochenen Krug hielt; Beklagter war „ein junger Bauernkerl, den der Richter als überwiesen andonnerte; ein Mädchen, das wahrscheinlich in der Sache gezeugt hatte (denn wer weiß bei welcher Gelegenheit das Delictum geschehen war), spielte sich, in der Mitte zwischen Mutter und Bräutigam, an der Schürze; und der Gerichtsschreiber sah (er hatte vielleicht kurz vorher das Mädchen angesehen) jetzt den Richter mißtrauisch zur Seite an wie Kreon bei einer ähnlichen Gelegenheit den Oedip, als die Frage war, wer den Lajos erschlagen. Darunter stand: Der zerbrochene Krug.“

Jenes alte Bild ist verloren gegangen, aber das köstliche Lustspiel, das von ihm ins Leben gerufen wurde, ist viele Jahre nach dessen Entstehung hinwiederum zur Grundlage geworden für eine ganze Reihe von Genrebildern in niederländischem Geschmack, in denen die