Die Marktfrau (Gemälde der Dresdener Gallerie)
Dieser mit den bedeutendsten Vorzügen ausgestattete Künstler, ein Venetianer von Geburt, behauptet eine besondere Originalität unter seinm Zeitgenossen. Sobald er des Unterrichts von J. B. Pittoni in Balestra nicht mehr bedurfte, fing er an in eigner Weise zu malen. Er hielt sich mit einer Genauigkeit, welche in seinen besten Bildern derjenigen der guten Holländer nichts nachgiebt, an die schlichte Naturwirklichkeit, die er bis zum Erstaunen in Zeichnung und höchst vollendeter Färbung wiedergab. Die Dresdener Gallerie bewahrt sieben Gemälde dieser Art von Nogari, außerdem einen Sanct Petrus. Die Genauigkeit, womit Nogari arbeitete und seine vollkommenste Gewalt im Colorit sammt einer vorzüglichen Beweglichkeit seines Geistes machten ihn besonders geschickt, wahrhaft täuschende Copien von Gemälden zu liefern, die nicht selten für Originale gegolten haben und oft noch gelten. Die Copie von Correggio’s heiliger Nacht, welche an die Stelle des nach Dresden gesandten Originals in Modena kam, ist ein glänzender Beweis für Nogari’s Talent auf diesem Felde. Seine meisten Originalbilder sind Halbfiguren, an denen man namentlich – wie hier an der Marktfrau – die Ausführung der Köpfe bewundert. Er starb in Venedig – wo viele seiner Bilder die Kirchen zieren – als Akademie-Director im Jahre 1756.