Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden. Band 6/Broggingen

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aus: Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden. Band 6
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BROGGINGEN

Schreibweisen: curtis Prochingen 1129; Brochingen 1223 bis 1232; Brockingen 1514.

Prot. Pfarrkirche, 1740 bis 1746 erbaut, ohne jede architektonische Bedeutung. Kirche Der viereckige Thurm ist dagegen in seinen drei unteren Geschossen von hohem Alter. Thurm Das Mauerwerk besteht aus Bruchsteinen, an den Ecken Quader. In das Erdgeschoss führt von der (später angebauten) Sakristei eine Thür, deren gerader Sturz von ausgekehlten Konsolen getragen wird. An der Ostseite eine weitere Thür, deren Kanten abgeschrägt sind und unten in kleinen Voluten auslaufen, was auf das 17. Jh. deutet, in welchem die Thür, wie das Mauerwerk zeigt, eingebrochen wurde. Das Erdgeschoss war gewölbt, die einfachen dreieckigen Konsolen und die Anfänger der Rippen sind noch erhalten. Ihre starke Beschädigung erschwert das Urtheil, doch scheinen sie dem 15. Jh. zuzuweisen zu sein. An der Nordseite ist noch der Wasserausfluss vorhanden. Ein Gesims in Form einer gothischen Wasserschräge trennt dies Geschoss von dem zweiten, das durch einfache Lichtschlitze erhellt wird. Das Geschoss darüber zeigt nach Osten und Süden gekuppelte Rundbogenfenster mit viereckigen Stützen, auf denen kräftig ausladende, abgerundete Steinbalken aufliegen, dieselben, nur umgekehrt, auch als Basen benützt. Ein gleiches Fenster geht nach Norden, jetzt auf die Kirchenbühne. Darüber der schmucklose Aufsatz des 18. Jhs. Wir haben es hier offenbar mit einem romanischen Thurm zu thun, der in der gothischen Zeit und im 17. Jh. renovirt wurde.

Von den Glocken ist die grösste 1725 von Matthäus Edel in Strassburg gegossen, Glocken die zwei anderen sind neu.

Im Innern der Kirche Orgel mit Schnitzereien und Engelsfiguren; 18. Jh.; Mittelgut.

Der ehemalige Friedhof war ummauert, ein Rundbogenportal (16. Jh.?) führt zum Friedhof Aufstieg. Auf dem Friedhof plumpe Grabsteine in Rococoformen, aber von 1824. Ebendaselbst noch eine etwa 90 cm hohe Säule mit leichter Schwellung, oben und unten mit einem Wulst, der Fuss in ein Viereck übergehend. (12. Jh.?)

Das Pfarrhaus ist ein schmuckloser Bau von 1759. Im Pfarrgarten alter Taufstein, roh, stark ausgebaucht, Durchmesser der Schale 70 cm; wohl romanisch.

Von Privathäusern ist das des Jakob Engler zu erwähnen. Unten verputzter Privathäuser Bau, Fenster und Thüren mit Sandsteingewänden. An einem Thürsturz steht:

F • K

1771

am Thorbogen am Schlussstein Ochsenkopf und Hacke, daneben

L   K

Im Ort fallen noch die sauber gearbeiteten Sandsteinhofthore auf mit grösserer und kleinerer Rundbogenöffnung für Fussgänger und Wagen.

Der Ort, ehemals Geroldsecker Besitz, gehörte bis 1805 zu Baden-Durlach (Markgrafschaft Hachberg). Ein Ortsadel erw. 1284. (Wth.)