Die Klosterruine zu Seebach
Von des Lebens lauter Straße
Lag geschieden
Hier in Frieden
Eine heilige Oase.
Stand im Schirme
Heil’ger Thürme
An des Thales klarem Bronnen.
Bei des Glöckleins hellem Klange
Gott zu dienen
Mit Gebet und mit Gesange.
Einst doch weinte eine Nonne
Hier oft Thränen,
Wußten Zelle, Mond und Sonne.
Eine Taube kam geflogen,
Trug im Munde
Todeskunde
Trennungsweh’ zog hin den Lieben
Zu dem Heere –
Auf der Ehre
Feld ist er geblieben;
Bitter leidend; –
Klage meidend,
Beugt sie sich dem Weltregierer.
Und ob ihres Ordens Pflege
Dem Gemüthe
Ruh’ im heiligen Gehege. –
Der Zerstörung längst zum Raube
Ward die Halle,
Sind vermählet auch dem Staube.
Und der Epich am Gemäuer
Grünt noch immer,
Aber nimmer
Nur in sanften Maienlüften
Wehen linde
Noch als Winde
Seufzer aus den mooes’gen Grüften.
Flüstert leise
Noch die Weise
Ihres Liebs und ihrer Träume.
- ↑ Dorf und Filial von Ottenhöfen, drei Stunden östlich von Achern.