Die Kaisermanöver im Elsaß im September d. J.
[723] Die Kaisermanöver im Elsaß im September d. J. und der Aufenthalt des Kaisers im „wunderschönen Straßburg“ haben den gewiß ebenso erhebenden wie überzeugenden Beweis geliefert, daß es schon jetzt in erfreulichster Weise gelungen ist, bei dem Kerne der Bevölkerung die Liebe zum deutschen Volke und deutschen Kaiserhause wieder wach zu rufen. Straßburg hatte ein ungewöhnlich reiches, glänzend festliches Gewand angelegt, und mit den Einwohnern der alten würdigen Stadt zugleich brachten zahlreiche Landgemeinden der Kreise Straßburg, Erstein und Weißenburg dem greisen Kaiser ihre Huldigungen dar. Nicht weniger als vierzig Gemeinden waren am 14. September durch Reitertrupps und reich geschmückte Wagen bei der Huldigung vertreten. Die Burschen schwenkten jubelnd ihre
Hüte; die Mädchen, welche in den Wagen Platz genommen hatten, erhoben sich von ihren Sitzen, wehten mit Tüchern und warfen dem Kaiser ihre Blumen zu. Alle Burschen und Mädchen waren in ihrem besten Sonntagsstaat, und die Nebeneinanderstellung der verschiedenen Volkstrachten bot ein ungemein abwechselungsreiches, malerisches Bild, in welches die nach den Hauptnahrungsquellen der Gemeinden mit Weintrauben, Obst und Kornähren, mit Hopfenbüscheln, Flachsbündeln und Tabaksblättern, mit Fischergeräthen und Bienenkörben phantastisch geschmückten Wagen vortrefflich paßten. Eine dieser anziehenden Scenen aus dem festlichen Zuge hat unser Künstler im Bilde festgehalten. **