Textdaten
<<< >>>
Autor: Louise Otto
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Jungfrau auf dem Lurlei
Untertitel:
aus: Mein Lebensgang. Gedichte aus fünf Jahrzehnten. S. 18
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum: 1840-1850
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Moritz Schäfer
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


[18]
Die Jungfrau auf dem Lurlei.


Hoch obenauf dem Lurlei da sitzt die schönste Maid
Und zählt an Bernsteinperlen schon seit gar langer Zeit.

Sie steiget je zuweilen zum höchsten Felsenrand
Und singt zum Rheine nieder ihr Lied vom grünen Strand.

5
Dann windet sie sich Blumen um’s nasse Lockenhaupt

Und windet Herzen drunter, die sie den Schiffern raubt.

Die werden ganz bethöret und blicken nach ihr hin –
Doch sitzt sie ewig ruhig mit ewig stillem Sinn.

Die gelben Bernsteinperlen, die haben Heil und Kraft,

10
Die sind aus goldnen Thränen von süßer Leidenschaft.


Und wer dann eine findet, der wird davon gesund –
Hei! hätt ich eine funden, ich würf sie in den Grund.

Wer möchte heil wohl werden von süßer Zauberei?
Vom Liebeszauber sagen: „Nun ist der Wahn vorbei!“

15
O wer es sagen möchte, die Lurlei nie vernahm

Und nie aus seinem Herzen ein Liebesseufzer kam.