Die Hauensteiner Bauernhochzeit

Textdaten
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Autor: Johann Peter Hebel
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Titel: Die Hauensteiner Bauernhochzeit
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aus: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2, S. 75–77
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1834
Verlag: Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung
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Erscheinungsort: Karlsruhe
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
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Die Hauensteiner Bauernhochzeit.

Aufgeführt, in Gegenwart Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Großherzogin Stephanie, von einer Gesellschaft auf einem Maskenballe im Dezember 1814.


Ein Schulmeister tritt auf mit den Hochzeitleuten und spricht:

 An das Gefolge:
     Iez stelletich! – du doher, hani gseit!
Und du dört mit dim große Dreispitz links!
Und neig si ieds, und betet lisli no!

 An die Großherzogin:
Do bringi, liebi gnädigi Fürste Frau,

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ne ganzi Hochzit usem Hauestei

vo Herischwand. Vor vierzeh’ Johre hen
sie alle ’s A, B, C no bi mer g’lert
und treui Fürsteliebe. – Der do het

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scho in der Schuel gern ’s Marianli gseh,

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und Töpli g’hobe für ’s. Drum, d’Liebe het

kei Zit. Iez endli vor Micheli-Tag
hen’s d’Väter us g’macht. – Loset, hani gseit,
lönts mittem Chilchgang, mittem Freudesprung
no Zit ha bis zuem heilige Stephanstag!

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Mer göhn go Carlisrueh! Wer weiß, es macht

der liebe Fürstinn au ne chleini Freud.
Sie isch io au zue üs cho. – Großi Freud
isch ’s gsi im Land. – O, gnädige Fürste-Frau,
mer chönnes nie vergesse. D’Muetter seit’s

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im Chindli uffem Schoß, und ’s Chindli lacht

und zuckt vor Freude. Dankich Gott der Her
für Eui Liebi, und was Euer Herz
erfreue mag, das gebich Gott! – ’s erfreut
viel tausig tausig Herze. – Uiser eis

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cha’s nit so sagen, au ne Schuel-Her nit.

– ’s isch viel g’seit. – Bring der lieb Gott gesund und froh
bald wieder üse Heren in sein Schloß,
und segne seine Kronen und sein Haus
auf späte Zit! – Sin Eui Chinder brav?

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’s gröst wird iez bald in d’Schuel go, denki wohl.

Erhalt Gott ihri Bäckeli frisch und roth,
und schenkene de Muetter chöstlig Herz
und bald e Brüederli. – Iez weihet au

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mi Pärli do mit Euem liebe Blick,

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und chömmet, wenn der Maie wieder grüent,

und Bluest zue neui Freude-Chränze bringt,
au wieder ufe! – ’s g’rothet Frucht und Wi
nit, biß der wieder in der Nöchi sind,
und Sege bringet, wie im Johrgang Oelf.

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’s isch Sege, wo der sind. –


 An die Braut:
’s isch Sege, wo der sind.Iez, Marian,
Gang, gieb ’s Papierli umme! Bisch nit schüch!
     (indem sie bereits vor der Großherzin steht und sich von selbst neigt)
und neig di zimpfer! Zeig!