Die Hauensteiner Bauernhochzeit
Aufgeführt, in Gegenwart Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Großherzogin Stephanie, von einer Gesellschaft auf einem Maskenballe im Dezember 1814.
Ein Schulmeister tritt auf mit den Hochzeitleuten und spricht:
An das Gefolge:
Iez stelletich! – du doher, hani gseit!
Und du dört mit dim große Dreispitz links!
Und neig si ieds, und betet lisli no!
An die Großherzogin:
Do bringi, liebi gnädigi Fürste Frau,
vo Herischwand. Vor vierzeh’ Johre hen
sie alle ’s A, B, C no bi mer g’lert
und treui Fürsteliebe. – Der do het
scho in der Schuel gern ’s Marianli gseh,
kei Zit. Iez endli vor Micheli-Tag
hen’s d’Väter us g’macht. – Loset, hani gseit,
lönts mittem Chilchgang, mittem Freudesprung
no Zit ha bis zuem heilige Stephanstag!
der liebe Fürstinn au ne chleini Freud.
Sie isch io au zue üs cho. – Großi Freud
isch ’s gsi im Land. – O, gnädige Fürste-Frau,
mer chönnes nie vergesse. D’Muetter seit’s
und zuckt vor Freude. Dankich Gott der Her
für Eui Liebi, und was Euer Herz
erfreue mag, das gebich Gott! – ’s erfreut
viel tausig tausig Herze. – Uiser eis
– ’s isch viel g’seit. – Bring der lieb Gott gesund und froh
bald wieder üse Heren in sein Schloß,
und segne seine Kronen und sein Haus
auf späte Zit! – Sin Eui Chinder brav?
Erhalt Gott ihri Bäckeli frisch und roth,
und schenkene de Muetter chöstlig Herz
und bald e Brüederli. – Iez weihet au
mi Pärli do mit Euem liebe Blick,
und Bluest zue neui Freude-Chränze bringt,
au wieder ufe! – ’s g’rothet Frucht und Wi
nit, biß der wieder in der Nöchi sind,
und Sege bringet, wie im Johrgang Oelf.
An die Braut:
Iez, Marian,
Gang, gieb ’s Papierli umme! Bisch nit schüch!
(indem sie bereits vor der Großherzin steht und sich von selbst neigt)
und neig di zimpfer! Zeig!