Die Geschichte des Wortes „Kannibalen“

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Titel: Die Geschichte des Wortes „Kannibalen“
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aus: Die Gartenlaube, Heft 38, S. 628
Herausgeber: Ernst Ziel
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1885
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[628] Die Geschichte des Wortes „Kannibalen“. Als Columbus 1492 von Cuba nach Haïti segeln wollte, suchten ihn die gefangenen Eingeborenen, die er an Bord hatte, voller Furcht davon abzubringen, indem sie zu verstehen gaben, daß die Bewohner Menschenfresser wären. Sie nannten dieselben Kariben (woraus später „Karaïben“ entstand); die Kariben selbst leiteten ihren Namen von dem ihres Stammvaters Kalina ab. Damals verhörte sich Columbus und verstand „Kaniben“, und so wurde durch sein Mißverständniß der Ausdruck Kannibalen für die Menschenfresser eingeführt. Dabei gab Columbus dem Namen eine Deutung, die uns heute höchst ergötzlich erscheint, wobei zu bedenken ist, daß er darauf ausging, die Inseln Japans und die Küste von China zu erreichen und nicht mehr fern davon zu sein glaubte. Er schreibt in seinem Tagebuche vom 11. December 1492: „Kaniba kaun nichts weiter bedeuten, als Völker des Chans (des Mongolenchans); also muß er in der Nähe residiren. Wahrscheinlich schickt er seine Flotte auf den Sklavenfang aus, und da die Eingeborenen nie die Ihrigen zurückkehren sehen, so stellen sie sich vor, sie würden verzehrt. So lerne ich täglich diese Indier, und sie wiederum uns besser verstehen.“